Mit dem Bus zum Berg
Antrag Stadtrat-Mitglieder Anja Berger, Beppo Brem, Katrin Habenschaden, Dominik Krause, Clara Nitsche, Julia Post, Sebastian Weisenburger (Fraktion Die Grünen – Rosa Liste) und Kathrin Abele, Simone Burger, Verena Dietl, Christian Müller, Cumali Naz, Lena Odell, Dr. Julia Schmitt-Thiel, Julia Schönfeld-Knor (SPD/Volt-Fraktion) vom 18.9.2020
Antwort Mobilitätsreferent Georg Dunkel:
Zunächst möchte ich mich für die verspätete Beantwortung entschuldigen.
Mit Ihrem Antrag vom 18.9.2020 führen Sie folgendes aus:
„Das Referat für Arbeit und Wirtschaft (RAW) wird beauftragt, in Kooperation mit dem Deutschen Alpenverein (DAV), der MVG und dem MVV einen Pilotversuch für ein kostengünstiges Angebot zu starten, das an ausgewählten Wochenenden Busfahrten für Ausflüge in die Berge bereitstellt. Bei erfolgreicher Durchführung soll es eine Fortführung im Jahr 2021 geben. Die Kosten trägt der DAV, die Stadt sichert über die MVG die Bereitstellung der Fahrzeuge und unterstützt die Bewerbung des Angebots.“
Für den im Betreff genannten Antrag lief die geschäftsordnungsgemäße Frist am 18.3.2021 ab. Im Zuge der Gründung des Mobilitätsreferats wurde der Antrag durch das Referat für Arbeit und Wirtschaft an das Mobilitätsreferat abgegeben. Aufgrund der Vielzahl der übernommenen Anträge wurde der Antrag am 11.5.2022 der zuständigen Fachabteilung zugewiesen.
Angesichts des zwischenzeitlich gestellten Folgeantrags „Nachhaltig erfolgreich – Münchner Bergbus auch 2022 fortführen!“ Antrag Nr. 20-26/A 02394 der Stadtratsfraktion Die Grünen -RL, SPD/Volt vom 15.2.2022 und den entsprechenden Beschlüssen des Mobilitätsausschuss vom 6.4.2022 (Sitzungsvorlage Nr. 20-26/V 06028) sowie vom 7.7.2023 (Sitzungsvorlage 20-26/V 10237) ist der Antrag inhaltlich bereits bearbeitet. Daher erlaube ich mir, Ihren Antrag schriftlich zu beantworten. Leider ist bei der Beantwortung des Antrags aus 2022 der ursprüngliche Antrag aus 2020 übersehen worden.
Die inhaltliche Bearbeitung stellte sich im Überblick wie folgt dar:
Der Münchner Bergbus wurde durch den DAV, Sektion München und Oberland, im Jahr 2021 als Alternative zur Anreise in die Berge mit dem eigenen Auto erfolgreich initiiert und im Jahr 2022 im Wesentlichen inbestehender Form fortgeführt. Die Landeshauptstadt München hat das Vorhaben von Beginn an begleitet und finanziell bezuschusst. Für die Saison 2023 wurde der Betrieb in Form eines Übergangskonzepts (zwölf „Highlightfahrten“ im Zeitraum von Mai bis Oktober an Sonntagen) weiterhin vom DAV organisiert. Eine ursprünglich vorgesehene Überführung in den allgemeinen ÖPNV bereits für die Saison 2023 war aufgrund des notwendigen zeitlichen Vorlaufs für die Vorbereitung der Ausschreibung und Vergabe an ein Verkehrsunternehmen sowie der damit einhergehenden umfangreichen Abstimmungsbedarfe zwischen den beteiligten Akteuren nicht möglich.
Für die Verstetigung der Angebote im Rahmen des Münchner Bergbusses wurde im August 2022 ein Arbeitskreis unter Koordination der MVV GmbH eingerichtet. Weitere Teilnehmer*innen sind das Mobilitätsreferat, das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr (StMB), der DAV und die Landkreise Miesbach und Ostallgäu. Die Überführung des Bergbusses in den MVV und damit in den regulären Linienverkehr (allgemeinen ÖPNV) erfolgte 2024 unter der Aufgabenträgerschaft der Landeshauptstadt München. So stellt der Münchner Bergbus eine umweltfreundliche und durch das bekannte MVV Tarifsystem eine unkomplizierte Möglichkeit dar aus München in die Berge zu kommen. Auch das Deutschlandticket wird seit 2023 als Fahrtberechtigung anerkannt.
Im Jahr 2024 werden ab Mitte Mai zwei Bergbuslinien angeboten. Die Linie „996 BergBus“ verkehrt nach Pfronten im Ostallgäu und weiter zur Wieskirche im Landkreis Weilheim-Schongau. Die Linie „396 BergBus“ fährt in Richtung Bayrischzell, Leitzachtal/Ursprungpass (Landkreis Miesbach) und weiter nach Thiersee in Tirol. Bedient werden die beiden Linien durch ein Verkehrsunternehmen, das die Ausschreibung der Verkehrsleistung für sich gewinnen konnte.
Neben Fahrten in die Wanderregionen und zurück wird auch eine Binnenbedienung in den Zielregionen angeboten. Die dabei entstehenden Kosten werden von den Landkreisen Miesbach und Ostallgäu getragen. Die Kosten für Fahrten ab bzw. nach München werden von der Landeshauptstadt übernommen. Der Freistaat beteiligt sich mit einer Förderung von 40% des entstehenden Betriebskostendefizites.
Auch in den kommenden Jahren soll der Bergbus in der jetzigen Form fortgeführt werden, wobei eine Angebotsausweitung geprüft wird.
Ich bitte, von den Ausführungen Kenntnis zu nehmen und gehe davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.