Vermüllung und Rattenplage in München
Anfrage Stadtrats-Mitglieder Daniel Stanke, Markus Walbrunn und Iris Wassill (AfD) vom 8.11.2023
Antwort Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek:
Ihrer Anfrage liegt folgender Sachverhalt zu Grunde:
In diesem Jahr wurde mehrmals in der Presse berichtet, dass sich im Stadtgebiet von München Ratten zu einer Plage ausweiten, so z. B. https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-schaedlinge-rattenplage-kammerjaeger1.6273544?reduced=true (SZ 5. Oktober 2023) https://www.tz.de/muenchen/stadt/laim-ort43357/gross-muenchen-wie-kat-zen-rattenplage-laimerbahnhof-sie-sind-so-92072394.html (tz 11. Februar 2023)
Außerdem wurde der Stadtratsgruppe der AfD ein Aushang in der Dietzen- hofstraße (Wohnblock mit PV) im Harthof zugesandt, der zwei Fotos eines Restmülltonnenunterstands zeigt, in dem der Müll auf dem Boden vor den Abfalltonnen abgelegt wurde. Der Aushang enthält einen Appell zur ordnungsgemäßen Müllentsorgung durch die Bewohner.
Darüber hinaus ist der Stadtratsgruppe der AfD bekannt, dass z. B. der Spielplatz am Mariannenplatz im Lehel über mehrere Monate im Sommer dieses Jahres wegen Rattenbefall gesperrt war.
Ratten gelten als Überträger von schweren Infektionskrankheiten. Da sie aufgrund ihrer Eigenschaft bevorzugt im Bereich menschlicher Siedlungen nisten, stellen sie grundsätzlich eine Gefahr für die Bevölkerung dar und sind gemäß den infektionsschutzrechtlichen Bestimmungen zu bekämpfen.
Herr Oberbürgermeister Reiter hat mir Ihre Anfrage zur Beantwortung zugeleitet.
Die in Ihrer Anfrage aufgeworfenen Fragen beantworte ich unter Berücksichtigung der Stellungnahmen des Baureferats wie folgt:
Frage 1:
Seit wann tritt das Problem der Rattenplage in München verstärkt auf?
Antwort:
Ratten im Stadtgebiet München gibt es seit jeher. Ratten sind Kulturfolger des Menschen. Dort, wo Lebensmittelabfälle, Speisereste und sonstiger Unrat achtlos entsorgt werden, halten sich Ratten bevorzugt auf.Zur Anzahl liegen dem Gesundheitsreferat keine Informationen vor.
Frage 2:
Was sind aus Sicht der Stadt die Ursache für diese Entwicklung?
Antwort:
Siehe Antwort zu Frage 1.
Frage 3:
Welche Hotspots in München sind besonders von Vermüllung und Rattenbefall betroffen?
Antwort:
Ratten halten sich besonders gerne dort auf, wo sie geeignete Nist- und Nahrungsmöglichkeiten vorfinden. Das sind vor allem die Innenstadtbereiche, Parks und Grünflächen, Badeseen, Gärten, Fluss- und Kanalläufe.
Das Baureferat hat uns zum Thema Vermüllung folgende Antwort zukommen lassen:
„Auf öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen des Vollanschlussgebietes sowie in den öffentlichen Grünanlagen Münchens gibt es keine Müll-Hotspots.“
Frage 4:
Was unternimmt die Stadt dagegen, der permanent steigenden Vermüllung in der Stadt entgegenzutreten?
Antwort:
Das Baureferat hat uns folgende Antwort zukommen lassen:
„Die städtische Straßenreinigung reinigt gemäß der Straßenreinigungssatzung (S 240). Die Reinigung der Grünanlagen und Entleerung der Behälter ist im Rahmen des Grünanlagenunterhalts gängige Praxis und wird durch eigenes Personal und durch externe Dienstleister gewährleistet. Eine permanente steigende Vermüllung in der Stadt kann aus Sicht der Straßenreinigung und des Grünanlagenunterhalts nicht bestätigt werden.“
Frage 5:
Welche Maßnahmen werden seitens der Stadt ergriffen, um öffentliche Plätze, wie z. B. Spielplätze vor Vermüllung und Rattenbefall zu schützen?
Antwort:
Das Gesundheitsreferat beschäftigt mehrere Hygienekontrolleure, die eingehende Meldungen bezüglich Ratten im Stadtgebiet München sofort überprüfen, insbesondere wenn es sich um häufig frequentierte Plätze oder Spielflächen für Kinder handelt. Werden die gemeldeten Fälle verifiziert, wird umgehend eine angemessene Bekämpfungsmaßnahme veranlasst und deren Ausführung überwacht. Zudem führen die städtischen Hygienekontrolleure an häufig betroffenen Stellen auch Vorsorgekontrollen durch.
Das Baureferat hat uns zum Thema Vermüllung folgende Antwort zukommen lassen:
„Siehe Antwort Frage 4.“
Frage 6:
Wie werden diese Maßnahmen umgesetzt und weiterverfolgt?
Antwort:
Die jeweiligen Eigentümer*innen bzw. die zuständigen Liegenschaftsverwaltungen beauftragen spezialisierte Fachfirmen zur Bekämpfung von Rattenbefällen. Die Maßnahmen der jeweiligen Schädlingsbekämpfungsunternehmen werden von den städtischen Hygienekontrolleuren begleitet und überwacht. Erst wenn das städtische Personal die nachhaltige Befallsfreiheit feststellen kann, ist eine Bekämpfungsmaßnahme abgeschlossen. Da Ratten sich ihrer natürlichen Art entsprechend von einem Ort zum nächsten bewegen, werden vorsorglich auch immer zusätzliche Kontrollen der näheren Umgebung von Befallsörtlichkeiten durchgeführt.
Das Baureferat hat uns zum Thema Vermüllung folgende Antwort zukommen lassen:
„Siehe Antwort Frage 4.“
Frage 7:
Welche Kosten sind hierfür in den letzten fünf Jahren angefallen?
Antwort:
Das Baureferat hat uns als zuständige Liegenschaftsverwaltung folgende Antwort zukommen lassen:
„Im mehrjährigen Mittel werden für die rd. 1.300 öffentlichen Grünanlagen mit ihren rd. 800 Spielplätzen und rd. 500 ha Straßenbegleitgrün jährlich für die Reinigung ca. 2,7 Millionen Euro aufgewendet.“