Das Gesundheitsreferat und das Sozialreferat laden im Februar und März 2025 alle beruflich Pflegenden zu einer digitalen Veranstaltungsreihe ein, die sich unter dem Titel „Akademische Berufsrollen in der Pflege“ insbesondere an Fachkräfte aus dem Pflegemanagement sowie Studierende und Auszubildende richtet. Sie setzt neue Impulse durch konkrete Zukunftsvisionen für pflegerische Berufsrollen. Professor*innen, Expert*innen sowie Studierende und Absolvent*innen präsentieren dabei innovative Modelle für akademische Berufsrollen, Einsatzmöglichkeiten sowie erfolgreiche Beispiele aus der Praxis.
Die digitale Veranstaltungsreihe startet am 11. Februar mit einer Auftaktveranstaltung, die weiteren Termine sind der 25. Februar (Schwerpunkt Langzeitpflege), der 11. März (Schwerpunkt Akutpflege) und die Abschlussveranstaltung am 25. März. Anmeldungen sind über das Veranstaltungsportal unter https://veranstaltungen.muenchen.de möglich.
Bereits 2012 hatte der Deutsche Wissenschaftsrat eine stärkere Berücksichtigung von Pflege-, Hebammen- und Therapiewissenschaften in Höhe von 20 Prozent an akademisch qualifizierten Pflegefachpersonen gefordert. Allerdings sind aktuell erst knapp über zwei Prozent der Pflegenden in Deutschland akademisch ausgebildet.
Dabei gibt es im Ausland entsprechende Traditionen: In Amerika begann die Akademisierung der Pflege 1909, in Großbritannien in den 1950er Jahren, in den skandinavischen Ländern und Australien in den 1980er Jahren. Erfahrungen zeigen, dass in Österreich die Pflegefachpersonen mit Hochschulabschluss überwiegend in der direkten Pflege von Patient*innen und zu Pflegenden tätig sind. Es ist also ein Mythos, akademisch qualifizierte Pflegende würden nicht pflegen.
Die Angleichung an internationale akademische Ausbildungs- und Kompetenzstandards ist längst überfällig. Ziel ist eine qualitativ hochwertige Versorgung, die den Herausforderungen des demografischen Wandels und den immer komplexeren Ansprüchen an die pflegerische Versorgung gerecht wird. Zudem sind tarifliches Entgelt, Laufbahn- oder Karrieremodelle und Möglichkeiten des eigenständigen Mitgestaltens eine Schlüsselstrategie zur Bewältigung des dramatischen Personalmangels in der Pflege. Mit der Akademisierung der Pflege gehen so noch mehr Anerkennung, Ansehen und Zufriedenheit einher.
Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek: „Zahlreiche Unternehmen und Träger haben bereits erfolgreich erste Einsatzfelder für akademisch qualifizierte Pflegefachpersonen geschaffen. Die digitale Veranstaltungsreihe ermöglicht es Fachkräften, über Fachgrenzen hinweg miteinander zu kommunizieren und voneinander zu lernen. In unterschiedlichen Formaten und Schwerpunkten werden wertvolle Informationen geboten. Zugleich wird der Austausch von Ideen und Erfahrungen gefördert.“
Sozialreferentin Dorothee Schiwy ergänzt: „Die Teilnehmenden werden ermutigt, sich aktiv an der Gestaltung der Zukunft der Pflege zu beteiligen und neue Perspektiven für ihre berufliche Entwicklung zu gewinnen. Die Akademisierung in der Pflege ist nicht nur eine Antwort auf die aktuellen Herausforderungen, sondern auch eine Chance, den Pflegeberuf neu zu definieren, Berufsstolz zu entwickeln und damit attraktiver zu gestalten.“