Das Volksbegehren „Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern – Rettet die Bienen“ jährt sich in diesem Jahr zum fünften Mal. Anfang Februar 2019 hatten sich bayernweit über 1,7 Millionen Wahlberechtigte dafür eingetragen. Die Bürger*innen unterstützen damit die Forderung, den Artenschwund in Bayern zu stoppen und die noch vorhandene Artenvielfalt konsequent zu schützen. München hat seitdem mit mehreren wegweisenden Stadtratsbeschlüssen im Sinne des Volksbegehrens gehandelt und die Bemühungen für den Artenschutz ausgebaut.
Oberbürgermeister Dieter Reiter 2019 beim Start des Volksbegehrens für Artenvielfalt. (Foto: Michael Nagy/Presseamt)
Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Unser Ziel ist es, alle ökologischen Potentiale zu nutzen, die wir in München zum Beispiel auf Ausgleichs- und Biotopflächen, in den öffentlichen Grünanlagen, im Straßenbegleitgrün, aber auch auf privaten Flächen vorfinden. Dabei geht es zum einen um das Nahrungsangebot für Bienen und andere Insekten. Es geht aber auch darum, unsere Stadt auf die Klimaveränderungen einzustellen und insgesamt mehr Lebensqualität für die Münchnerinnen und Münchner zu erreichen. Einen kleinen, aber sichtbaren Beitrag leistet auch die bienenfreundliche Bepflanzung des Rathausbalkons. Die neuen Blumen ziehen nicht nur viele Bienen und Insekten an, sie finden auch die große Zustimmung der Münchnerinnen und Münchner und unserer Gäste.“
Oberbürgermeister Dieter Reiter und Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer mit der bienenfreundlichen Bepflanzung der Rathausbalkone. (Foto: Michael Nagy/Presseamt)
Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer: „München ist sich seiner Verantwortung für die Artenvielfalt und des enormen Wertes der Stadt als Flora- und Faunahabitat sehr bewusst. Bei der Planung und Pflege unserer Parks und aller anderen städtischen Grün- und Freiflächen durch die Expert*innen des Baureferats ist es unser Ziel, das Biodiversitätspotenzial bestmöglich auszuschöpfen. Dafür erhöhen wir die Kapazitäten für die differenzierte Ausgleichsflächen- und Biotoppflege und aktivieren nach zwei erfolgreichen Pilotprojekten nun sukzessive die ökologische Wirksamkeit des stadtweit 490 Hektar umfassenden Straßenbegleitgrüns.“
Christine Kugler, Referentin für Klima- und Umweltschutz: „Bienen sind nicht nur für die biologische Vielfalt und ein funktionierendes Ökosystem bedeutend, sie leisten auch einen wichtigen Beitrag zu abwechslungsreicher und ausgewogener Ernährung. Etwa jeder dritte Bissen, den wir zu uns nehmen, ist von der Bestäubung durch Insekten abhängig. Das haben die 1,7 Millionen Unterzeichner*innen des Volksbegehrens ‚Rettet die Bienen‘ erkannt. Die klare Haltung der Bürger*innen beim Volksbegehren ist uns deshalb ein zusätzlicher Ansporn, bei der Umsetzung unserer 2018 vom Stadtrat einstimmig beschlossenen Biodiversitätsstrategie nicht nachzulassen. Für insgesamt 20 Handlungsfelder zeigt sie Möglichkeiten auf, wie unser reiches Naturerbe erhalten werden kann, dessen Reste innerhalb des Stadtgebietes in unterschiedlichsten Waldtypen, Heidewiesen, Moorresten sowie den Flüssen Isar und Würm bis heute bewahrt sind. Ich lade jede*n ein, die weitere Umsetzung der Strategie aktiv mitzugestalten. Denn jede*r kann im privaten Bereich, im Garten oder auf dem Balkon etwas für den Erhalt der Artenvielfalt tun. Hierbei helfen wir durch unsere neue Biodiversitätsberatung und unterstützen auch finanziell private Maßnahmen und Initiativen zur Förderung der Artenvielfalt auf privaten Flächen.“