Die vor 60 Jahren von Hans Wimmer platzierte, lebensgroße Bronzefigur eines liegenden Ochsen in der Zenettistraße 2 wird zum Ausgangspunkt einer Intervention des Künstlers Jörg Koopmann. Im Rahmen der Annuale 2023 „Freiräume“ von Public Art München fuingiert der stillgelegte und von einem Zaun umgebene Ochsenbrunnen am ehemaligen Haupteingang der Schlachthof-Verwaltung ab Mittwoch, 10. Januar, bis 19. März als Mahnmal für das globale Mensch-Nutztier-Verhältnis und dessen Auswirkungen auf Regenwälder und das Weltklima.
Zur Eröffnung am Mittwoch, 10. Januar, 18 Uhr, gibt es eine Einführung durch den Künstler Jörg Koopmann sowie Live-Musik. Der Eintritt ist frei. Der ungebremste Siegeszug der Milch- und Fleischindustrie formt Leben und Landschaft – und das nicht nur im Alpenvorland. Die Menge tierischer Produkte, die jedes Jahr weltweit produziert wird, führt zu weitreichenden ökologischen, sozialen und ethischen Problemen.
Die Intervention „All Cows Are Beautiful“ fragt nach der aktuellen Bedeutung und Betrachtung der Ochsen-Skulptur. Der Ochse verschwindet hinter einer halbtransparenten Hülle, die bewusst an ein Gewächshaus erinnert. Während alle Münchner Brunnen verhüllt und still stehen, wird die Rinder-Brunneninstallation in den Fokus gerückt und über dem liegenden Ochsen leuchtet in den Wintermonaten das Sternbild des Stiers.
Das Ochsengewächshaus lädt dazu ein, sich einem friedlichen Moment und persönlichen Gedanken hinzugeben. Wer braucht diesen Zaun? Wie könnte der Platz anders funktionieren? Wie wäre es mit einem öffentlichen Garten anstatt eines Schlachthofs hinter den Mauern? Man darf die Kuhglocke läuten, etwas wünschen, mit dem Ochsen reden und zumindest „danke“ oder „pardon“ sagen.
Weitere Informationen unter www.publicartmuenchen.de