1993 gewann Jane Campion die Goldene Palme von Cannes. Als sie anlässlich des 60-jährigen Festivaljubiläums 2007 mit den 32 anderen verdienten Regisseuren des Geburtstagskompilationsfilms „Chacun son cinéma“ zum Gruppenfoto auf der Bühne stand, gab das ein entlarvendes Bild ab. Sie war die einzige Frau.
Seitdem hat sich nicht viel getan. Weiterhin haben ausschließlich Männer die Preise abgeräumt, bis 2021 Julia Ducournau mit „Titane“ kam. Zwei Jahre später konnte Justine Triet als dritte Frau in der Geschichte des Festivals die Goldene Palme für „Anatomie d‘une chute“ entgegennehmen. Nach der ausführlichen Retrospektive zu Jane Campion im letzten Programm widmet das Filmmuseum München nun die Reihe „Frauen unter Palmen“ von Freitag, 12. Januar, bis 21. Februar den beiden Palmengewinnerinnen Julia Ducournau und Justine Triet und ihren Arbeiten, ergänzt durch die vier verfügbaren Filme der dänischen Schauspielerin und Regisseurin Bodil Ipsen, eine der wenigen Regisseurinnen der 1940er Jahre überhaupt und erste Frau, die in Cannes den Hauptpreis erhielt. Alle Termine und Filme der Reihe finden sich unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film.
Der Eintritt kostet 4 Euro, 3 Euro bei Mitgliedschaft im Förderverein MFZ. Der Kartenvorverkauf ist online unter http://www.muenchner-stadtmuseum.de/shop/tickets oder an der Abendkasse möglich, die 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn öffnet. Es gibt keine Reservierungen. Das Kino des Filmmuseums ist rollstuhlgerecht zugänglich und mit einer Induktionsschleife für Hörgeschädigte ausgestattet.