Zur aktuellen Debatte in Politik und Medien um die Sanierung der Bezirkssportanlagen gibt das Referat für Bildung und Sport (RBS) noch einmal folgenden Informationsstand:
Am 8. November 2023 hat das RBS dem Sport- und Bauausschuss des
Stadtrats den aktuellen Sachstandsbericht zum Sportbauprogramm vorgelegt, der eine Übersicht über die abgeschlossenen, laufenden und geplanten Maßnahmen bei den städtischen Freisportanlagen, den städtischen Sportgroßprojekten und den Vereinsbauprojekten gibt (siehe auch https://ru.muenchen.de/2023/214/Muenchner-Sportbauprogramm-Aktuel-ler-Stand-vorgelegt-109993). Er wurde ohne Gegenstimme beschlossen. Zuvor waren die entsprechenden Planungen bereits Mitte des letzten Jahrs im Sportbeirat Thema und erhielten dort Zustimmung. Die Vollversammlung des Stadtrats hat die Beschlussvorlage dann ebenfalls ohne Gegenstimmen beschlossen.
Das neue Sportbauprogramm sieht – wie bekannt – auch den Ersatz von Gaststätten durch Kioske vor. Dazu folgende Klarstellungen:
1. Die Debatte betrifft aktuell nur die Gastronomie auf den Bezirkssportanlagen (BSA), bei denen auch die jeweiligen Betriebsgebäude mit zur Modernisierung beziehungsweise zum Neubau anstehen. Das sind die BSA Westpreußenstraße, die BSA Demleitner Straße sowie die BSA Feldbergstraße. Leider wird in der öffentlichen Debatte ein Generalangriff auf die Vereinsgastronomie gesehen.
2. Es betrifft keine bewirtschafteten Flächen auf klassischen Vereinssportanlagen.
3. Das zentrale Argument für eine Anpassung des Standardraumprogramms ist die oftmals begrenzte Fläche für den Sport bei wachsenden Herausforderungen sowie Bedürfnissen für die Vereine bzw. Sportler*innen. Das RBS reagiert mit dem neuen Raumprogramm auf die Bedarfe und Wünsche der Vereine, mit denen ein regelmäßiger Austausch im Sportbeirat stattfindet. So brauchen die Vereine unter anderem zusätzliche Flächen für Sportangebote für die wachsende Anzahl von Kindern und Jugendlichen, aber auch für Senior*innen. Zudem besteht ein Flächenmehrbedarf für (zusätzliche) Umkleiden, Duschen sowie Abstell- und Lagerräume. Mit der Sanierung schafft die LHM gleichzeitig einen Mehrwehrt auf den Bezirkssportanlagen. Durch dann zusätzlich zur Verfügung stehende Sportangebote und Flächen erreicht die Stadt eine breitere Zielgruppe (Menschen mit Behinderung, Frauen und Mädchen, informell Sporttreibende). Die Standards werden erhöht (zum Beispiel nicht nur barrierefrei, sondern inklusionsorientiert gebaut, ganzjährig nutzbar unter anderem durch Kunstrasenplätze) und auch der Klimaschutz wird verbessert (zum Beispiel Umrüstung auf LED-Technik). Die nutzenden Vereine mussten teilweise bereits lange auf solche Modernisierungsmaßnahmen warten und profitieren von den entsprechenden Anpassungen der Flächen. Trotz der aktuellen, angespannten Haushaltslage investiert die Landeshauptstadt München hier dennoch.
4. Ein grundsätzlicher Wegfall der gastronomischen Versorgung wurde nicht vorgeschlagen. Aufgrund des enormen Flächenbedarfs und unter Berücksichtigung der bekannt schwierigen Gastronomiesituation wurden dem Stadtrat alternative Modelle zur Großgastronomie vorgeschlagen, die es in Einzelfällen auch schon gibt. Aber auch das Fortführen der bisherigen Gastronomie wurde in Ausnahmefällen als Möglichkeit im Beschluss benannt.
Genau das soll nun bei jeder der drei oben genannten Bezirkssportanlagen – auch unter Prüfung der möglichen Ausschöpfung des Baurechts – geprüft werden.
Zum zeitlichen Horizont: Die Auftaktgespräche mit den betroffenen Vereinen sind für Januar und Februar angesetzt. Auch die Bezirksausschüsse werden mit einbezogen. Das Referat für Bildung und Sport und das Baureferat gehen zudem in die Vorplanung und Kostenermittlung. Die Sanierung der drei Bezirkssportanlangen und die damit verbundene Bereitstellung der finanziellen Mittel muss dann vom Stadtrat jeweils noch beschlossen werden.