In der nächsten Veranstaltung der Reihe „Open Scene“ im Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, ist am Donnerstag, 18. September, um 19 Uhr der philippinische Regisseur, Autor und Schauspieler Kidlat Tahimik zu Gast und stellt seinen Film „Mababangong bangungot“ (Der parfümierte Alptraum) vor. Das Gespräch findet auf Englisch statt.
Kidlat Tahimik wurde 1942 als Eric de Guia unter amerikanischer Besatzung auf den Philippinen geboren, gilt als „Vater des unabhängigen philippinischen Kinos“ und zählt neben Lav Dias zu seinen prominentesten Vertretern. In seinem ersten Spielfilm „Mababangong bangungot“ (1977, Regie und Buch: Kidlat Tahimik, 93 Minuten, Originalfassung mit Untertiteln) verarbeitet Tahimik seine Fantasien über Amerika und seinen Kindheitstraum, einmal der erste philippinische Astronaut werden zu wollen. Kidlat Tahimik selbst spielt in „Mababangong bangungot“ einen Taxifahrer aus dem Dorf Balian, der diesen Traum vom Cap Canaveral mit sich herumträgt, eine Obsession, die von den Radiosendungen der „Stimme Amerikas“
verursacht wurde. Sein Freund Kaya, der an die Bodenständigkeit
des Bambus glaubt, versucht ihn vergeblich davon abzuhalten. Durch einen reichen Amerikaner kommt Kidlat zunächst nach Paris, wo er der Welt der modernen Technik begegnet – und nach und nach beginnt, seinen Glauben daran zu verlieren. Sein Traum von Amerika könnte wahr werden, doch sein „innerer Taifun“ ist inzwischen erwacht und sorgt dafür, dass er auf märchenhafte Weise Herr seines eigenen Schicksals wird.
„Mababangong bangungot“ ist sowohl ein kluges Märchen, eine Fantasygeschichte als auch eine gesellschaftskritische Parabel mit eigenwilligem visuellen Stil. Als Soundtrack ist traditionelle Musik der Philippinen zu hören, die von Krishan Müller neu arrangiert wurde. Der Film lief 1977 im Internationalen Forum des jungen Films der Berlinale und wurde dort ein vieldiskutierter Überraschungserfolg.
Der Eintritt kostet 4 Euro, ermäßigt 3 Euro. Telefonische Kartenreservierungen sind unter 2 33-9 64 50 möglich.