Plastikbesen statt Reisigbesen – „Kehrt marsch“
Anfrage Stadträte Dr. Michael Mattar und Wolfgang Zeilnhofer-Rath (Fraktion Freiheitsrechte, Transparenz und Bürgerbeteiligung) vom 3.9.2014
Antwort Baureferat:
In Ihrer Anfrage vom 02.09.2014 führen Sie aus:
„Der SZ vom 5. August 2014 (‚Kehrt, marsch!’) war zu entnehmen, dass die Testphase der Plastikbesen für die Straßenreinigung nun abgeschlossen sei. Die Recherche der SZ kommt zu dem Ergebnis, dass wohl der Plastikbesen das Referat überzeugt habe. Ganz gegenteilige Informationen liegen uns Mandatsträgern im Stadtrat vor: zahlreiche Mitarbeiter der Straßenreinigung, die eben mit den Plastikbesen arbeiten müssen, halten diesen für mangelhaft. Eine Straßenreinigung in bisheriger Qualität sei aufgrund des erhöhten Zeitaufwands nur schwer möglich.
Wir bitten daher um die Beantwortung der folgenden Fragen:“
Ihre Fragen beantworten wir wie folgt:
Frage 1:
Was sind die Entscheidungskriterien des Referates und wie bewertet die Verwaltung den Ergebnisbericht der Testphase, die sowohl die neue Kostensituation der Plastikbesen gegenüber dem Reisigbesen beinhaltet, als auch die Erfahrungsberichte derjenigen Mitarbeiter, die mit dem Plastikbesen gearbeitet haben und einen Vergleich zum Reisigbesen ziehen können?
Antwort:
Die städtische Straßenreinigung ist ein gebührenfinanzierter Betrieb und ihre Aufgabe besteht auch darin, die Gebühren für den Gebührenzahler stabil zu halten und wirtschaftlich zu arbeiten.
Das Baureferat hat die Kunststoffbesen ein Jahr lang getestet, um eigene Erfahrungen im täglichen Kehreinsatz zu sammeln. Hierbei zeigte sich, dass die Kunststoffbesen wesentlich robuster im Kehreinsatz sind als die bisher ver wendeten Reisigbesen.
Ein Reisigbesen muss täglich ausgetauscht werden, wobei ein Kunststoffbesen drei Monate genutzt werden kann.
Somit reduziert sich der Besenbedarf von früher 50.000 Stück Reisigbesen pro Jahr auf jetzt nur noch 900 Stück Kunststoffbesen pro Jahr.Dadurch reduzieren sich auch die Liefertransporte aus Italien von 10 Sattelzügen auf einen Sattelzug pro Jahr.
Die Vielzahl von Entsorgungstransporten der verbrauchten Reisigbesen entfällt vollständig, da die verbrauchten Kunststoffbesen über die normalen Kunststoffabfälle dem Recycling zugeführt werden können.
Auf die tägliche Arbeit und wirtschaftliche Aspekte bezogen, sind Kunststoffbesen also wesentlich effizienter. Durch die deutliche Reduzierung der Liefer- und Entsorgungstransporte erfolgt auch ein ökologischer Beitrag.
Im täglichen Einsatz haben sich die neuen Kehrbesen bewährt und werden von den Mitarbeitern der städtischen Straßenreinigung akzeptiert. Dies ist u. a. auch darauf zurückzuführen, dass während der Testphase die Wünsche und Änderungsvorschläge der Mitarbeiter aufgegriffen und die Besen in ihrer Struktur mehrfach modifiziert wurden. Selbstverständlich ist es jedoch unvermeidbar, dass einzelne Straßenkehrer der 470 Mitarbeiter umfassenden Straßenreinigung sich etwas schwerer auf die neuen Kehrbesen umstellen.
Die bisher gesammelten Erfahrungen bestätigen die Erfahrungen aus anderen europäischen Großstädten, wo Kunststoffbesen, wie z. B. in der Metropole Paris, schon Jahrzehnte erfolgreich im Einsatz sind.
Frage 2:
Wie sieht die Ökobilanz zwischen Plastikbesen einerseits und Reisigbesen andererseits aus (auch hinsichtlich des Recyclings)?
Antwort:
Siehe Antwort zu Frage 1.