ÖKOPROFIT-Betriebe sparen Ressourcen und Geld
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Rathaus Umschau 200 / 2014, veröffentlicht am 22.10.2014
(22.10.2014)Über 14,9 Millionen Kilowattstunden bei Strom, Wärme und Treibstoff und somit mehr als 7.900 Tonnen CO
2 sowie rund 300 Tonnen
Restmüll, rund 21 Tonnen Rohstoffe und über 224 Millionen Liter Wasser sparen die 56 Münchner Unternehmen ein, die sich im Zeitraum 2013/2014 an
ÖKOPROFIT (Ökologisches Projekt für Integrierte Umwelttechnik) beteiligt haben. Mehr noch: Der Klima- und Umweltschutz rechnet sich für
ÖKOPROFIT-Betriebe auch ökonomisch – jährlich sparen sie rund 2,1 Millionen Euro ein. Bei einer Feierstunde im Alten Rathaussaal am Dienstag, 21. Oktober, haben Bürgermeister Josef Schmid, zugleich Leiter des Referates für Arbeit und Wirtschaft, sowie Joachim Lorenz, Referent für Gesundheit und Umwelt, Bilanz gezogen und die neuen
ÖKOPROFIT-Einstei-
gerbetriebe sowie die
ÖKOPROFIT-Klubbetriebe ausgezeichnet.
ÖKOPROFIT ist ein freiwilliges Kooperationsprojekt zwischen Kommunen und der örtlichen Wirtschaft, das ursprünglich in Graz entwickelt wurde und 1998 von der Landeshauptstadt München als erster Kommune in
Deutschland eingeführt wurde. Es wird vom Referat für Arbeit und Wirtschaft und vom Referat für Gesundheit und Umwelt in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern (IHK), dem Abfallwirtschaftsbetrieb München und der Stadtwerke München GmbH (SWM) Münchner Betrieben angeboten. Mittlerweile haben sich 229 Betriebe in München an
ÖKOPROFIT beteiligt; bundesweit sind es in über
100 Kommunen 3.000. Ziel des Programms ist es, die Material- und Energieeffizienz der Unternehmen zu erhöhen und einen Beitrag zur Entlastung der Umwelt und des Klimas zu leisten. Angesprochen sind Unternehmen und Einrichtungen aller Größen und Branchen.
Die Einsteigerbetriebe, beispielsweise die Bavaria Film, das Mandarin Oriental oder die Verlagsgruppe Random House, nahmen an zehn gemeinsamen Workshops zu allen Themen des betrieblichen Umweltschutzes teil, untersuchten zusammen mit den Beratern der Gesellschaft für Arbeitssicherheits-, Qualitäts- und Umweltmanagement GmbH (Arqum) die betriebliche Situation individuell vor Ort und entwickelten Maßnahmen zur Verbesserung des Umweltschutzes. Abschließend wurden sie nach den strengen Kriterien der ÖKOPROFIT-Auszeichnung geprüft. Einsteigerbetriebe können in den Folgejahren Klub-Betriebe werden und die Auszeichnung regelmäßig erneuern. Im Jahrgang 2013/2014 taten dies 33 Betriebe. Die teilnehmenden Firmen stellen sich so ihrer gesellschaftlichen Verantwortung und setzen sich beispielsweise durch das Sparen von Energie und Wasser aktiv für den Klima- und Umweltschutz ein. So können Betriebskosten unter gleichzeitiger Schonung der natürlichen Ressourcen gesenkt werden. „Mit teilweise einfachen Mitteln wie dem Kauf von Diensträdern, der Abfalltrennung, dem Anbringen abschaltbarer Netzstecker oder Perlatoren in Armaturen leisten
ÖKOPROFIT-Betriebe in der Summe
einen bemerkenswerten Beitrag für den Umwelt- und Klimaschutz“, bilanzierte Joachim Lorenz. Die Wirtschaftlichkeit von
ÖKOPROFIT belegte Jo-
sef Schmid: 30 Prozent der umgesetzten Maßnahmen sind laut Josef Schmid mit keinerlei Kosten verbunden, 13 Prozent amortisieren sich innerhalb des ersten Jahres, weitere elf Prozent innerhalb von drei Jahren. „Die 17 größten Betriebe mit jeweils mehr als 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern können im Schnitt jährlich rund 63.400 Euro einsparen“, sagte Schmid. Die größten Einsparungen werden mit 86 Prozent der gesamten Einsparungen im Bereich Energie und Emissionen erzielt. Es folgen Einsparungen bei Rohstoffen und Abfällen mit einem Anteil von neun Prozent an den Gesamteinsparungen, Einsparungen bei Wasser und Abwasser
mit einem Anteil von vier Prozent an den Gesamteinsparungen, dann sonstige Maßnahmen mit einem Anteil von einem Prozent an den Gesamteinsparungen.
Josef Schmid und Joachim Lorenz waren sich einig, dass „Ökonomie und Ökologie hier im Gleichklang sind“ und forderten interessierte anwesende Firmen auf, sich bei der nächsten Runde zu beteiligen. Im Frühjahr 2015 wird eine Runde für neue Einsteigerbetriebe gestartet. Erstmals gibt es auch ein Pilotprojekt zum Thema Energie für Einsteiger. Die
ÖKOPROFIT-
Einsteigerbetriebe des Jahrgangs 2013/2014 und bisherige Klubbetriebe können zudem ihre Aktivitäten im
ÖKOPROFIT Klub, bei Bedarf auch im
Modul „Vom ÖKOPROFIT zum Öko-Audit“ fortführen und erstmals auch im Modul „Vom
ÖKOPROFIT zum Energiemanagement“ teilnehmen.
Kontakt für interessierte Firmen: Ulfried Müller, Referat für Arbeit und Wirtschaft, Telefon 2 33-2 76 68, Helmut Fink, Referat für Gesundheit und Umwelt, Telefon 2 33-4 77 60, Beratungsfirma Arqum,
ÖKOPROFIT-Hotline
12 10 99 40.