(6.11.2014). München präsentiert sich den mehr als 550 Gästen der EURO-CITIES Jahreskonferenz als chancenreicher Wirtschaftsstandort, als Stadt, die die Energiewende in Europa aktiv und richtungweisend mitgestaltet, und als attraktive Kulturmetropole. Bei der feierlichen Verleihung der EUROCITIES Awards gestern Abend in der BMW Welt standen ebenfalls wegweisende Projekte im Kontext des Konferenzmottos „Energising cities – energy intelligent cities of tomorrow“ im Mittelpunkt. Mit Projekten zu Energieeffizienz und nachhaltiger Energieversorgung und -nutzung hatten sich in drei Kategorien 19 europäische Städte um den EUROCITIES Award beworben. „Darunter sind viele ausgesprochen interessante Projekte, bei denen deutlich wird, wie viel wir vom Austausch mit anderen Großstädten lernen können,“ so Oberbürgermeister Dieter Reiter bei der Preisverleihung. Neun Städte kamen in die Endauswahl, Projekte zum Thema energetische Sanierung lagen in allen Kategorien vorn. Die Sieger sind: Liverpool in der Kategorie Kooperation, Wilna in der Kategorie Innovation und Malaga bei der Partizipation. In dieser Kategorie erhielt Den Haag als zweitplatzierte Stadt eine Anerkennung für besonders bürgernahe Projekte auf lokaler Ebene zur nachhaltigen Stadtentwicklung.
Liverpool gewann den Award mit einem Projekt, bei dem es um Energieeffizienz und erneuerbare Energien in Sozialwohnungen und Haushalten mit niedrigen Einkommen geht. Sechs Verwaltungsbehörden und sechs öffentliche Wohnungsbaugesellschaften schlossen sich zusammen, um die Energieeffizienz von 4.000 Sozialwohnungen und 40 mittelständischen Unternehmen in einem benachteiligtem Stadtteil von Liverpool unter anderem mit Hilfe kohlenstoffarmer Technologien zu erhöhen. Das Projekt überzeugte durch die direkte Verbesserung der Lebensstandards in benachteiligen Stadtquartieren. Auch die Orientierung an den Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner hat Pilotcharakter.
In der Kategorie Innovation wurde Wilna für seine interaktive Energieeffizienz-Karte von Bestandsgebäuden ausgezeichnet. Die Karte soll die Bewohner dazu anregen, ihr eigenes Energieverhalten zu überprüfen und sie mit konkreten Ratschlägen dazu ermuntern, Energie effizienter zu nutzen. Vor allem dem Engagement des Oberbürgermeisters von Malaga, Francisco de la Torre Prados, ist es zu verdanken, dass ein sozialer Brennpunkt der Stadt zur energetischen Sanierung ausgewählt wurde. Bei der Verbesserung der Energieeffizienz einer Sozialwohnungssiedlung („Los Limoneros“) wurden die Bewohnerinnen und Bewohner aktiv miteinbezogen, um den Zusammenhalt zu verbessern. Wichtiger Baustein des Projektes bildeten Sensibilisierungsmaßnahmen für die Bewohnerinnen und Bewohner, die zu sozialen Randgruppen gehören. Mit geringen technischen Maßnahmen wurde eine deutliche Verbesserung des Lebens- und Wohnumfeldes erreicht.
„Als Konferenzthema habe ich bei unserer Bewerbung das Motto ,Energising cities – energy intelligent cities of tomorrow’ vorgeschlagen“, so Oberbürgermeister Dieter Reiter bei der Preisverleihung vor rund 400 Gästen. „Nicht nur, weil wir als Stadt München dazu viel beitragen können, sondern auch, weil das die Aufgabe für die Zukunft Europas ist. Zu diesem Themenkomplex erhalten wir bei dieser Konferenz viele wertvolle Denkanstöße, innovative Lösungsmodelle und konkrete Handlungsansätze. Und München will mit gutem Beispiel vorangehen. Schließlich haben wir uns das ehrgeizige Ziel gesetzt, München bis 2025 als erste Millionenstadt der Welt komplett mit Ökostrom aus eigenen Anlagen zu versorgen.“ In sieben Workshops während der EUROCITIES Jahreskonferenz macht die Landeshauptstadt deutlich, welche Beiträge die Stadt jetzt und in der Zukunft zum Klimaschutz, zur umweltfreundlichen Mobilität, zur Daseinsvorsorge und zur effizienten Energieversorgung leistet.
Für die EUROCITIES 2014 hat die Landeshauptstadt München BMW,
Siemens und die Stadtwerke München (SWM) als Partner gewonnen. BMW ist Partner für Mobilitätskonzepte, Siemens für umweltorientiertes Verkehrsmanagement, und die SWM präsentieren sich als Energieerzeuger für nachhaltige Infrastrukturentwicklung.