-Franziska Boos „(N)everland“: „(N)everland“ ist ein „performatives Forschungsprojekt“ auf der Spurensuche entlang historischer, zeitgenössischer und zukünftiger Paradiesvorstellungen. Das Projekt – ausgelegt für 60 Zuschauer pro Vorstellung – wird in einem zirka 90 Quadratmeter umfassenden Großraumbüro im Münchner Hauptbahnhof
stattfinden. Ein Nicht-Ort, der – wie die Antragstellerin formuliert – „gerade dazu auffordert, ihn mit Fantasien ferner Orte zu beschreiben und lebendig werden zu lassen.
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Sapir Heller „Die Galerietät“: In ihrem Debüt-Antrag entwirft Sapir Heller ein irisierendes Spiel zwischen Fotografie, die angeblich Wirklichkeit abbildet, Darstellerinnnen und Darstellern, die scheinbar reale Szenen spielen, und verwunderten Zuschauerinnen und Zuschauern.
Nichts aber – keine Fotografie, kein Videobild, keine Handykamera, keine Theaterpräsentation – verbürge, so die Argumentation, die eine und untrügliche Wahrheit. Ziel des Projekts sei es, verschiedene Ebenen und ästhetische Gattungen so miteinander zu verknüpfen, dass die Zuschauerin/der Zuschauer nicht weiß, was echt ist und was nicht und inwieweit sie selbst Spielerin/er Spieler in dem täuschenden Spiel ist. -
Martin Kindervater „Der Mieter. Wahnsinn und Wohnen“: „Ausgangspunkt für „Der Mieter. Wahnsinn und Wohnen“ ist der alltägliche Wahnsinn auf dem heiß umkämpften Münchner Wohnungsmarkt. In Anlehnung an Roman Polanskis Film „Der Mieter“ (1976) wird die verknappte Ressource Wohnung zum Schauplatz eines existenziellen Kampfes
zwischen tatsächlichen äußeren Restriktionen und daraus resultierenden inneren psychologischen Projektionen des verängstigten Bewohners. Welche Umstände führen dazu, dass aus dem eigentlich schützenden Heim ein Raum des Unheimlichen wird? Dieser Frage
wird Kindervater in einem szenischen Parcours nachgehen, in dem die Zuschauerinnen und Zuschauer durch Anklänge an die filmische Vorlage Polanskis und authentisches Material aus dem Münchner Mieteralltag zu „halbpassiven Protagonisten“ des derzeitigen Wohnungsdilemmas werden.