Die Landeshauptstadt München vergibt Stipendien und Projektstipendien an Münchner Künstlerinnen und Künstler, bevorzugt am Anfang der Professionalität, im Bereich Bildende Kunst und Musik. Unterstützt wird damit die Realisierung eines konkreten Kunstprojektes. Die Verleihung findet am Dienstag, 13. Oktober, vor geladenen Gästen statt. Babylonia Constantinides erhält das Projektstipendium Junge Kunst/Neue Medien im Bereich Bildende Kunst in Höhe von 12.000 Euro für ihr Projekt „Schwarze Spiegel“. Das Projektstipendium Junge Kunst/Neue Medien im Bereich Musik in Höhe von 18.000 Euro geht an Mathis Nitschke für sein Projekt „Kabelsteg (AT)“. Mit den alle zwei Jahre vergebenen Projektstipendien Junge Kunst/Neue Medien werden konkrete, anspruchsvolle Kunstprojekte gefördert, die in besonderem Maße neue Medien beziehungsweise Technologien miteinbeziehen.
Die jährlich vergebenen Stipendien sind mit 6.000 Euro dotiert und gehen im Bereich Bildende Kunst an Stefanie Hofer, Agnes Jänsch, Carsten Nolte und Felix Leon Westner. Die Musikstipendien werden an Christian Elsäs- ser, Vasiliki Krimitza und Johannes Öllinger vergeben. Je einen Leonhard und Ida Wolf-Gedächtnispreis zur Auszeichnung von Nachwuchskünstlerinnen und -künstlern in Höhe von 3.000 Euro erhalten im Bereich Bildende Kunst das XPatch Collective und im Bereich Musik Pablo Quaß.
Projektstipendien
Babylonia Constantinides, die Kunst und Literatur studiert hat, konfrontiert in ihrem Projekt das Publikum mit einem Videoparcours durch eine imaginierte, atomar verseuchte Landschaft in München. Mittels verschiedener medialer Mittel wird in einer 90-minütigen Erzählung das Publikum individuell über den Schauplatz geführt und selbst zum Akteur gemacht. Der Komponist Mathis Nitschke verbindet auf originelle und kohärente Weise den Gedanken der Oper mit einem situationsbezogenen Spaziergang. Unter Verwendung gegenwärtiger technologischer Möglichkeiten bringt er zeitgenössische Kompositionen mit ortsspezifischem Denken in Verbindung und entwickelt entlang der Isar 14 Stationen, an denen musikalische Szenen abrufbar sind.
Stipendien Bildende Kunst
Stefanie Hofer setzt in ihrem Projekt vier zeitgenössische Landschaftsgartenkonzepte – von Ian Hamilton Finlay, Dieter Kienast, Jacques Wirtz und Charles Jencks – in eigene, großformatige Aquatinta-Radierungen um. Die von der Bildhauerei kommende Künstlerin Agnes Jänsch verbindet mit ihrer dreidimensionalen Installation „The film inside your head“ die Auseinandersetzung über soziale Normen mit veränderbaren Seh- und Hörgewohnheiten.
Carsten Noltes verwandelt für sein Projekt mit dem Titel „Residenz 2.0” bislang kommerziell genutzte Eckschaufenster im Zwischengeschoss der S-Bahn-Station Rosenheimer Platz in virtuelle Dioramen.
Felix Leon Westner wird in seinem Projekt gemeinsam mit anderen bildenden Künstlerinnen und Künstlern, die in ihren Arbeiten von Musik inspiriert sind, Performances auf Vynil dokumentieren.
Der Leonhard und Ida Wolf-Gedächtnispreis für Bildende Kunst wird vergeben an das Künstlerinnenkollektiv XPatch Collective, das auf innovative Weise soziale Strukturen und Machtverhältnisse ebenso wie die verfestigten Strukturen des Kunstfeldes analysiert und reflektiert.
Stipendien für Musik
Christian Elsässer erhält das Stipendium zur Förderung der aktuellen Konzertreihe des von ihm gegründeten und geleiteten Jazz Orchestra. Die junge Komponistin Vasiliki Krimitza plant eine Mischung aus Kammer- oper und Musiktheater, die sich mit der sozialen Verfremdung des Menschen als Individuum unserer Gesellschaft befasst. Der Gitarrist Johannes Öllinger wird sich neue musikalische Felder erschließen, die ihm die Möglichkeiten seines Instruments in allen stilistischen und technischen Zusammenhängen bieten.
Den Leonhard und Ida Wolf-Gedächtnispreis für Musik erhält Pablo Quaß für seine bisher gezeigte und vielversprechende Begabung und Leistung als junger Komponist.
Die Verleihung findet am Dienstag, 13. Oktober, mit Stadträtin Sabine Krieger (Fraktion Bündnis 90/Die Grünen/Rosa Liste) in Vertretung des Oberbürgermeisters und Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers im Rahmen einer geschlossenen Festveranstaltung statt.
Nähere Informationen sowie die Jurybegründungen sind im Internet unter www.muenchen.de/kulturaktuell – Presseservice abrufbar.