Die Kunsthistorikerin Dr. Claudia Denk und Dr. Michael Stephan, Stadtdirektor und Leiter des Stadtarchivs München, präsentieren am Dienstag, 20. Oktober, um 20 Uhr im Stadtarchiv München, Winzererstraße 68, die von ihnen in der „edition monacensia“ im Allitera Verlag herausgegebene Erzählung „Das Grab des Herrn Schefbeck“ von Josef Ruederer.
1903: Skandal in München. Die Witwe des Großhändlers Georg Lorenz verkauft dessen Grabstätte, um damit ihre in Monte Carlo angehäuften Spielschulden begleichen zu können. Ein Stoff aus dem wirklichen Leben – wie gemacht für den Schriftsteller Josef Ruederer, der daraus eine beißende Satire über das Münchner Großbürgertum des Fin de Siècle gemacht hat. Ein archivalischer Fund im Stadtarchiv München ermöglicht es erstmals, Josef Ruederers Novelle in der historischen Wirklichkeit der Münchner Prinzregentenzeit zu verorten. Als um 1900 die bei der gehobenen Münchner Gesellschaft heiß begehrten Arkadengrüfte am Alten Südlichen Friedhof immer knapper werden und dementsprechend einen schwindelerregenden Marktwert erreichen, setzt ein pietätloser Handel mit den „Grabimmobilien“ ein. Josef Ruederer inspirierte dies zu einer bitterbösen, grandiosen Erzählung.
Der umfangreiche Nachlass des Münchner Schriftstellers Josef Ruederer (1861 – 1915) wird vom Literaturarchiv der Monacensia betreut.
Veranstalter der Buchpräsentation ist der Allitera Verlag in Kooperation mit der Monacensia und dem Stadtarchiv München. Anmeldung erbeten an lesung@allitera.de oder unter Telefon 13 92 90 46.