Anliegen des NS-Dokumentationszentrums München als zentraler Lern- und Erinnerungsort zum Nationalsozialismus ist es, neben der Aufklärung über die NS-Diktatur und ihre Folgen auch ein Zeichen gegen jede Art des Fortlebens von Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus zu setzen. Daher wird sich das NS-Dokumentationszentrum am morgigen Donnerstag, 5. November, mit einer Projektion an der Kampagne „Aktionswochen gegen Antisemitismus“ beteiligen. Von 17 bis 20 Uhr werden aktuelle Presseberichte als „Chronik antisemitischer Vorfälle“ in einer Beamerinstallation an die Hauswand des NS-Dokumentationszentrums an der Brienner Straße 34 projiziert. Diese Aktion findet parallel an weiteren zentralen Orten in Berlin, Köln und Dresden statt.
Auch in diesem Jahr wird das Projekt „Aktionswochen gegen Antisemitismus“ mit mehr als 200 bundesweiten Veranstaltungen, Projekten und Aktionen vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Ju- gend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie Leben!“ gefördert. Organisator der Kampagne ist die Amadeu Antonio Stiftung, die mit ihren Projekten darauf aufmerksam machen will, dass Antisemitismus ein kontinuierlich existierendes gesellschaftliches Problem ist. Auch in München und Umgebung ist es in letzter Zeit vermehrt zu antisemitischen Übergriffen gekommen. Mit Unterstützung des Aktionsbündnisses „München ist bunt!“ wird in diesem Jahr ein sichtbares Zeichen gegen Antisemitismus vom NS-Dokumentationszentrum ausgehen.
Dass Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit, Rechtsradikalismus und Antisemitismus nicht mit dem Kriegsende 1945 verschwunden, sondern vielmehr Phänomene sind, die gegenwärtig europaweiten Zuwachs erfahren, zeigt auch die Dauerausstellung des NS-Dokumentationszentrums München. So wird der Ausstellungsrundgang mit einer interaktiven Medieninstallation mit aktuellen Pressemeldungen zum Fort- und Weiterleben von NS-Ideen beendet. „Was hat das mit mir zu tun?“ ist eine der zentralen Fragestellungen, mit denen das NS-Dokumentationszentrum seine Besucherinnen und Besucher konfrontiert und zum genauen Hinsehen auffordert.
Das NS-Dokumentationszentrum hat Dienstag bis Sonntag von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Das Tagesticket kostet 5, ermäßigt 2,50 Euro. Jugendliche unter 18 Jahren sind frei.
Pressekontakt: Dr. Kirstin Frieden, Telefon 2 33-6 70 13, kirstin.frieden@ muenchen.de, www.ns-dokuzentrum-muenchen.de