Es ist ein Jubiläum der besonderen Art: Seit exakt einem Jahrhundert ist die Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher in städtischer Hand. 1915 übernahm die Stadt München das zuvor private Kindergärtnerinnenseminar, zog mit der Ausbildungsstätte in die St.-Anna-Schule und erhöhte die Ausbildungsdauer auf zwei Jahre. 1972 erfolgte die Umwandlung in die Fachakademie für Sozialpädagogik, die 1984 in das neu errichtete Anton-Fingerle-Bildungszentrum in München-Giesing umzog. Am Dienstag, 17. November, begeht die Städtische Fachakademie für Sozialpädagogik dieses Jubiläum mit einem Festakt.
Fachakademien sind bayerische Fachschulen besonderen Typs, Bedingung für einen Besuch ist mindestens die Mittlere Reife. Vollzeitschulische Phasen wechseln sich mit mit Praxisphasen ab, so dass die Studierenden neben dem notwendigen theoretischen Wissen auch umfangreiche praktische Berufserfahrung sammeln können. Die Landeshauptstadt München ist mit der Städtischen Fachakademie für Sozialpädagogik Impulsgeberin für die Erzieherinnen-Ausbildung in Bayern. Hier wird ein vielfältiges Repertoire zeitgemäßer Methoden in der sozialpädagogischen Arbeit vermittelt. Selbststeuerung und Eigenverantwortung spielen eine große Rolle, Diversität wird als Chance verstanden.
Die Stadt hat die Herausforderung angenommen, ein ausreichendes Angebot an Ausbildungsplätzen für Erziehungskräfte im Kitabereich zur Verfügung zu stellen, um dem Personalmangel im Kitabereich entgegenzuwirken. Deshalb wurde die Zahl der Ausbildungsplätze an der Fachakademie in den vergangenen Jahren kontinuierlich erhöht. Derzeit besuchen sie zirka 1.600 Studierende, die von rund 150 Lehrkräften unterrichtet werden. An der Ruppertstraße wird aktuell ein Berufliches Schulzentrum für Erziehungsberufe geplant. Baubeginn soll im Herbst 2016 sein, die Bauzeit wird voraussichtlich zweieinhalb Jahre dauern.
(Siehe auch unter Terminhinweise)