(teilweise voraus) Rhythmisierter Ganztag seit mehreren Jahren, individuelle Förderung und Chancengleichheit sowie eine sehr wertschätzende, vertrauensvolle Beziehungskultur zwischen allen Angehörigen der Schulfamilie – diese Hauptmerkmale machen die Grundschule Berg-am-Laim-Straße zum Gewinner des Münchner Schulpreises. Die Auszeichnung wird heuer zum ersten Mal verliehen. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung des 4. Münchner Ganztagsbildungskongresses wurden die Gewinner gestern bekannt gegeben. Bürgermeisterin Christine Strobl und Stadtschulrat Rainer Schweppe besuchten heute gemeinsam mit Mitgliedern der Jury die Preisträgerschule und überreichten das Preisgeld von 12.000 Euro in Form eines Schecks.
Die Landeshauptstadt München zeichnet mit dem Münchner Schulpreis hervorragende allgemeinbildende und berufliche Münchner Schulen aus, die mit ihren pädagogischen Leistungen Vorbilder für andere sind. Schulen, die in verschiedenen Qualitätsbereichen herausragende Ergebnisse zeigen. Mit dem Münchner Schulpreis möchte die Landeshauptstadt Anreize für eine fortschrittliche Schul- und Unterrichtsentwicklung geben. Der Preis ist mit insgesamt 30.000 Euro dotiert.
„Ich freue mich, dass die Stadt München heuer erstmals den Schulpreis verleiht, denn seit vielen Jahren wird an zahlreichen Münchner Schulen hervorragende Arbeit geleistet. Diese soll mit der Auszeichnung wertgeschätzt werden“, sagt Bürgermeisterin Christine Strobl und lobt das Konzept der Preisträgerschule: „Individuelle Förderung ist die Grundlage für Erfolg in der Schule und Freude am Lernen. Dieses Prinzip wird von der Grundschule Berg-am-Laim-Straße im Unterrichtsalltag vorbildlich umgesetzt.“
Rainer Schweppe, Stadtschulrat und Vorsitzender der Fachjury, sieht mit der Auszeichnung der Grundschule Berg-am-Laim-Straße das Ganztag-Konzept bestätigt: „Ganztagsunterricht ist ein entscheidender Faktor für mehr Chancengleichheit. Die Grundschule Berg-am-Laim-Straße zeigt beispielhaft, wie rhythmisierter Ganztag im modernen Schulalltag umgesetzt werden kann. Integration und Inklusion sind dort gelebte Prinzipien.“ Alle Münchner Schulen in öffentlicher oder privater Trägerschaft konnten sich für den Münchner Schulpreis bewerben. Die eingegangenen Bewerbungen aus Grund- und Mittelschulen, Gymnasien, Real- und Gesamt- sowie Förderschulen zeigen, wie engagiert die Schul- und Unterrichtsentwicklung an Münchner Schulen betrieben wird.
Bei der Entscheidung über die Preisträger bewertete die Jury, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des Münchner Stadtrats sowie Expertinnen und Experten aus Bildung und Wissenschaft, sieben Qualitätsbereiche. Maßgeblich waren dabei sowohl die inhaltliche Vielfalt des Unterrichts wie auch die Bildungsaktivitäten außerhalb des Unterrichts. Miteinbezogen wurden außerdem die jeweiligen Lernvoraussetzungen der Schule, die etwa durch die soziale und kulturelle Herkunft der Schülerschaft beeinflusst werden.
Auf Basis der Bewerbungsunterlagen nominierten die Experten sieben Schulen, die sie vor Ort begutachteten. Zu diesen zählten die Städtische Wilhelm-Röntgen-Realschule, die Mittelschule Ichostraße, die Grundschule am Hedernfeld, die Grundschule an der Führichstraße, die Grundschule Berg-am-Laim-Straße, das Schulzentrum am Gerhart-Hauptmann-Ring sowie das Förderschulzentrum München Mitte 1.
Die Entscheidung fiel der Jury nicht leicht. Alle Bewerbungen waren von hohem Niveau geprägt. Der erste Platz geht an die Grundschule Bergam-Laim-Straße – dicht gefolgt vom Schulzentrum am Gerhart-Hauptmann-Ring und der Grundschule am Hedernfeld. An der erstplatzierten Schule setzt man seit 2009 auf einen rhythmisierten Ganztag. Dank der Kooperation mit anderen Betreuungsformen und der Unterstützung durch einen starken Förderverein werden dort 530 von 564 Kindern ganztägig betreut. Chancengleichheit wird an der Schule, von deren Schülerinnen und Schüler 73 Prozent Migrationshintergrund haben, groß geschrieben. Derzeit besuchen 90 Mädchen und Buben aus den umliegenden Kindergärten an der Schule den Vorkurs Deutsch. Das heißt, sie haben vor der Einschulung Förderbedarf in deutscher Sprache.
Das Prinzip der individuellen Förderung ist im Unterrichtsalltag verankert – auch diesem Umstand ist es zu verdanken, dass die Übertrittsqoute auf weiterführende Schulen mit 60 Prozent vergleichsweise hoch ist.
Als beste Schule des Wettbewerbs erhält die Grundschule Berg-am-Laim-Straße den Hauptpreis in Höhe von 12.000 Euro; die Mittelschule und das Sonderpädagogische Förderschulzentrum München Süd-Ost im Schulzentrum am Gerhart-Hauptmann-Ring erhalten den mit 10.000 Euro dotierten zweiten Platz. Mit 8.000 Euro wird das Konzept der drittplatzierten Grundschule am Hedernfeld belohnt.