In Zusammenarbeit mit der Münchner Volkshochschule zeigt das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, vom 1. bis 31. Mai ausgewählte Filme der drei Regisseure Rainer Werner Fassbinder (gestorben 1982), Werner Schroeter (gestorben 2010) und Wim Wenders, die alle 1945 geboren wurden und die zu den „Galionsfiguren“ des „Neuen Deutschen Films“ zählen. Die Werkschau, die von Stefan Drößler und Rainer Gansera kuratiert wurde, setzt die Filme aus den Jahren 1966 bis 1982 erstmals miteinander in Beziehung.
Vom 1. bis 3. Mai werden frühe Filme aus den Jahren 1969-72 gezeigt, wie „Katzelmacher“ (1969), Rainer Werner Fassbinders Adaption seines Theaterstücks über Fremdenhass, Schroeters erster abendfüllender Film, das assoziative Melodram „Eika Katappa“ (1969) und Wim Wenders’ häufig unterschätzter Krimi „Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“ (1972). Rainer Gansera eröffnet die Reihe am 1. Mai um 18.30 Uhr mit einem Vortrag mit Filmbeispielen über die Berührungspunkte der drei Filmemacher, am 3. Mai geht Stefan Drößler in einem Vortrag auf Werner Schroeters „Anfänge im Underground“ ein.
Vom 22. bis 25. Mai sind Filme zu sehen, die grundlegende Stoffe und Motive der unterschiedlichen Werke widerspiegeln: etwa die kritische Sicht auf die Nachkriegsgeschichte Deutschlands in Fassbinders „Die Ehe der Maria Braun“ (1978), Wenders’ Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Veränderungen in seinem Roadmovie entlang der deutsch-deutschen Grenze „Im Lauf der Zeit“ (1976) und die Thematisierung von Sehnsuchtsorten in Schroeters „Palermo oder Wolfsburg“ (1980) über einen jungen Sizilianer, der Arbeit in Deutschland sucht.
Das letzte Wochenende der Filmreihe vom 29. bis 31. Mai steht im Zeichen des Aufbruchs mit dem Blick „in die Welt hinaus“. Bereits in den 1970-er Jahren filmten die drei Regisseure auch im Ausland, in den USA, Spanien und Frankreich. Ein besonderes Highlight der Reihe ist die Arbeitskopie der ursprünglichen Fassung von Wim Wenders’ „Hammett“ (1982), der von Francis Ford Coppola produziert wurde und als verloren gilt – das Filmmuseum München hat ein vom Schneidetisch abgefilmtes Video restauriert und zeigt diese Fassung erstmals am Samstag, 30. Mai, um 18.30 Uhr, im Doppel mit der regulären Fassung von „Hammett“.
Fast alle Filme der Reihe werden von Rainer Gansera oder Stefan Drößler eingeführt.
Weitere Informationen sowie alle Filme und Termine der Reihe befinden sich im Programmheft des Filmmuseums oder unter http://www.muenchner-stadtmuseum.de/film.
Der Eintritt kostet 4 Euro, ermäßigt 3 Euro. Aufschlag bei Überlänge. Telefonische Kartenreservierungen sind unter 2 33-9 64 50 möglich.