Wie der Stadtrat gestern beschlossen hat, fördert die Landeshauptstadt München mit einer Spende in Höhe von 61.000 Euro die Flücht- lingsarbeit des Münchner Vereins Orienthelfer e.V. im Libanon, dessen Vorsitzender der bekannte Kabarettist Christian Springer ist.
Diese Summe entspricht der Hälfte der Spendengelder, die der Orienthelfer e.V., nach einem Spendenaufruf von Oberbürgermeister Dieter Reiter an die Münchner Bevölkerung, erhalten hat. Mit der Stadtsparkasse wurde vereinbart, dass die bis Ostern eingegangenen Mittel in Höhe von 121.000 Euro von ihr sowie der Landeshauptstadt aufgestockt werden, um den Verein bei der Eröffnung von Schulen für syrische Flüchtlingskinder im Libanon zu unterstützen.
Orienthelfer e.V. engagiert sich seit mehreren Jahren für die Opfer des Syrien-Konflikts und insbesondere für die Versorgung und Integration der syrischen Flüchtlinge im Libanon. Der Libanon hat über eine Million Menschen aufgenommen – dies entspricht einem Viertel der Bevölkerung. Etwa die Hälfte der syrischen Flüchtlinge sind Kinder. Viele von ihnen befinden sich seit Beginn des Syrien-Konflikts im Libanon und sind seither von Bildung abgeschnitten. In der libanesischen Ortschaft Bar Elias hat Orienthelfer e.V. eine Schule für mittlerweile 800 Kinder in Betrieb nehmen können. Aufgrund der hohen Flüchtlingszahl besteht weiterhin ein Bedarf an Schulen für Flüchtlingskinder. Mit dem Orienthelfer e.V. stand die Stadt München bereits in der Vergangenheit im Kontakt und überließ ihm 2013 vier Müllfahrzeuge für Aleppo. Der Vorsitzende des Vereins, Christian Springer, ist regelmäßig vor Ort und kann die dortige Situation aus eigener Erfahrung einschätzen und anschaulich schildern.
Der Syrien-Konflikt und der Vormarsch der Terror-Miliz Islamischer Staat (IS) haben zu einer der größten Flüchtlingsbewegung in den letzten 20 Jahren geführt: Mehr als zwölf Millionen Menschen wurden zu Binnenvertriebenen im eigenen Land oder haben Zuflucht in den Nachbarländern – vor allem im Libanon, in der Türkei und im Irak – gesucht. Ein Ende der Flüchtlingsströme ist nicht abzusehen.