TUSCH München dauerhaft sichern
Antrag Stadtrats-Mitglieder Dr. Michael Mattar und Gabriele Neff (FDP) vom 18.7.2013
Antwort Stadtschulrat Rainer Schweppe:
Nachdem der Leiter des Pädagogischen Instituts, Herr Dr. Lehmeier, grundsätzlich Ihr Einverständnis dazu eingeholt hat, erlaube ich mir, Ihren Antrag Nr. 08-14/A04464 „TUSCH München dauerhaft sichern“, als Brief zu beantworten.
1. Die Ausgangslage
TUSCH – „Theater und Schule“ – München ist ein Projekt zur Kulturellen Bildung, das seit 2009 in zweijährigen Partnerschaften Schulen und Theater in München zusammenbringt. Von Anfang an war es eine Kooperation des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus mit dem Referat für Bildung und Sport der Landeshauptstadt München und dient der kulturellen Schulentwicklung, der Förderung kultureller Bildung an Münchner Schulen sowie der Etablierung kontinuierlicher und nachhaltiger Partnerschaften von Münchner Schulen und Theatern.
Künstlerinnen/Künstler und Theaterschaffende lassen sich auf eine zweijährige Zusammenarbeit, einen lebendigen und vielfältigen Austausch mit Schülerinnen und Schülern sowie mit den Lehrkräften ihrer Partnerschulen ein. Die kontinuierliche Begegnung mit Theatern und ihren Protagonisten bietet Schülerinnen und Schülern die Chance, ein ästhetisches Urteils- und Ausdrucksvermögen zu entwickeln, persönliche, soziale sowie künstlerisch-kreative Fähigkeiten zu entdecken oder zu stärken und eigene kreative und künstlerische Projekte zu gestalten. Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen und Schularten können mit Theaterprofis an künstlerischkultureller Arbeit teilhaben.
Dabei wirkt TUSCH München in die Institutionen hinein:
- Schulen profitieren von attraktiven und praxisnahen Bildungsangeboten der Theater und bekommen Impulse für die Entwicklung kultureller Schulprofile und zur Schulentwicklung.
- Schülerinnen und Schüler lernen die Theater und deren Inszenierungen kennen, sie erhalten umfassende Einblicke in die Produktionsprozesse und die Vielfalt der Berufe an Theatern. Gemeinsam werden öffentliche Aufführungen gestaltet. Die Kinder und Jugendlichen erhalten damit dieGelegenheit, sich in künstlerisch-kreativen Projekten unter professioneller Anleitung aktiv einzubringen und vielfältige Kompetenzen zu entwickeln. Davon profitieren nicht zuletzt auch Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund und aus bildungsfernen Schichten.
- Die beteiligten Theater bekommen die Möglichkeit, die Ansichten, Interessen und Erfahrungen von Schülerinnen und Schülern kennen zu lernen und damit die Themen der Jugend und des Publikums von morgen zu entdecken. Die durch TUSCH initiierten Partnerschaften fördern eine nachhaltige Bindung von jungen Menschen an die Münchner Theater.
1.1 Bisherige Leistungen
In den von 2009-2011, 2011-2013 und 2013-2015 durchgeführten Kooperationen nahmen insgesamt 17 Schulen aller Schularten mit insgesamt ca. 10.000 Schülerinnen und Schülern teil.
In der laufenden Kooperationsphase 2015-2017 sind 7 Schulen beteiligt mit insgesamt mehr als 4.000 Kindern und Jugendlichen.
Dabei werden stets städtische und staatliche Schulen beteiligt:
- in den letzten beiden Runden jeweils drei städtische und drei staatliche Schulen.
- in der aktuellen Runde 2 städtische, 4 staatliche und 1 konfessionelle Schule: 1 Grundschule, 1 Mittelschule, 1 Realschule, 3 Gymnasien, 1 Berufsoberschule). Entsprechend wirken im Dienste der Kooperation städtische, staatliche und freie Theater im Projekt mit.
Gestartet ist das Projekt mit 5 Kooperationen, aktuell laufen 7 Kooperationen. Weitere Kooperationen sind erstrebenswert, um der wachsenden Nachfrage aus den Schulen gerecht werden zu können. Für die derzeitige Kooperationsphase hatten sich 14 Schulen beworben.
2. Dauerhafte Finanzierung von TUSCH
Die Anschubfinanzierung für TUSCH München erfolgte über den Kulturfonds Bayern für die Kooperationsrunden 2009-2011 und 2011-2013. Durch die im Kooperationsvertrag vom August 2013 vereinbarte Bereitstellung von je 20.000 Euro (pro Kooperationsjahr) jeweils von Stadt und Staat sind die erforderlichen Sach- und Honorarmittel für die Durchführung und Verstetigung des Projekts gewährleistet. Aktuell wird der Kooperationsvertrag zwischen dem Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst und dem RBS überarbeitet. Danach können zukünftig zusätzlich zu den jährlich fest vereinbarten Sachmitteln für das Projekt in Höhe von 40.000 Euro jährlich weitere Mittel - jeweils abhängig von derHaushaltslage - dem Projekt zur Verfügung gestellt werden (im laufenden Jahr sind das einmalig zusätzliche 10.000 Euro seitens des Staatsministeriums).
Darüber hinaus wird sich das Kulturreferat auch weiterhin bemühen, das TUSCH München Projekt - im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten - punktuell zu unterstützen und der Eigenbetrieb Münchner Kammerspiele bringt bereits jetzt Eigenmittel in das Projekt ein.
Erfreulich ist, dass zwischenzeitlich auch der personelle Bedarf für die dauerhafte Sicherung von TUSCH gedeckt werden kann:
- Eine im Fachbereich 5/Kulturelle Bildung des Pädagogischen Instituts frei gewordene Stelle wird zukünftig zur Hälfte mit einer Mitarbeiterin besetzt werden, die ausschließlich für die Projektunterstützung zur Verfügung stehen wird.
- Durch eine Ressortierung von Verwaltungsstunden im PI wird zudem eine ausreichende Verwaltungsunterstützung gewährleistet sein.
Insgesamt steht TUSCH damit in der Personal- und Sachmittelausstattung auf sicheren Füßen. Wir gehen somit davon aus, dass Ihrem Anliegen Rechnung getragen wurde und der entsprechende Antrag abgeschlossen ist.