Das NS-Dokumentationszentrum München, Brienner Straße 34, zeigt am Mittwoch, 16. November, ab 19 Uhr den Dokumentarfilm „Zigeunerstück – Sinti- und Roma-Kinder proben den Auf...tritt“ von Filmemacher Claus Strigel. Der Film erzählt von der achtmonatigen, abenteuerlichen Entstehungsgeschichte eines Theaterprojekts, das der Münchner Sinto Alexander Adler unter dem Arbeitstitel „Holt die Wäsche rein, die Zigeuner kommen!“ initiierte.
Am Anfang des Theaterstücks stand der Plan, Sinti- und Roma-Kindern eine Bühne in der Mitte der Gesellschaft zu geben. Dass diese Bühne schließlich in den Münchner Kammerspielen gefunden wurde, hätte aber niemand zu träumen gewagt. Der Ausgang war bis zum Tag der Premiere völlig offen. So kam zum Beispiel nach einem gemeinsamen Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau ein unerwarteter Prozess in Gang. „Aber wir sind doch keine Asozialen!?“, stellte die neunjährige Sintiza Lorena fest. Dass das Mahnmal nicht der Morde an Sinti und Roma gedenkt, hat die Kinder nachhaltig verletzt und der weiteren Improarbeit eine völlig neue Tiefe gegeben.
Im Anschluss an die Filmvorführung stehen der Produzent Claus Strigel sowie Kinder und Jugendliche, die bei dem Projekt mitgewirkt haben, für Fragen zur Verfügung. Die Moderation übernimmt Projektleiter Alexander Adler. Die Veranstaltung ist Teil des Begleitprogramms zur Sonderausstellung „Die Verfolgung der Sinti und Roma in München und Bayern 1933-1945“. Der Eintritt ist frei.