In den Medien, der Politik und der Öffentlichkeit wurde in den vergangenen Jahren eine gesellschaftliche Debatte über die Folgen einer sogenannten Armutszuwanderung ausgefochten, die zahlreiche antiziganistische Elemente aufweist und so das rassistische Fremdbild vom „Zigeuner“ nährt.
Der Politologe Markus End setzt sich in seinem Vortrag am Dienstag, 22. November, ab 19 Uhr im Auditorium des NS-Dokumentationszentrums München, Brienner Straße 34, kritisch mit dieser Debatte um die Armutszuwanderung auseinander. Einen besonderen Schwerpunkt stellt dabei die mediale Berichterstattung dar. Anhand verschiedener Beispiele wird die Konstruktion des Begriffs „Armutszuwanderung“ nachvollzogen und kritisiert, um zum Schluss auf die politischen Konsequenzen und möglichen Gefahren der Debatte einzugehen.
End promoviert derzeit an der Technischen Universität Berlin zur Struktur und Funktionsweise des modernen Antiziganismus. Für das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma hat er eine vielbeachtete Studie über Antiziganismus in der deutschen Öffentlichkeit erstellt. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Sie ist Teil des Begleitprogramms zur Sonderausstellung „Die Verfolgung der Sinti und Roma in München und Bayern 1933-1945“.