Im Rahmen der Sonderausstellung „Die Verfolgung der Sinti und Roma in München und Bayern 1933 – 1945“ bietet das NS-Dokumentationszentrum München, Brienner Straße 34, am Dienstag, 13. Dezember, zwei Veranstaltungen an.
-Eine Kuratorenführung durch die Sonderausstellung beginnt um 17.30 Uhr. Die Präsentation dokumentiert die Verfolgung der Sinti und Roma von der Kaiserzeit bis in die Gegenwart. Besonderes Augenmerk liegt auf ihrem Schicksal während der NS-Zeit. Die Münchner Opfer werden erstmals umfassend dokumentiert.
Der Eintritt beträgt 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro. Die Kuratorenführung ist kostenfrei, die Teilnehmerzahl begrenzt.
-In einem Vortrag spricht der Historiker Martin Holler ab 19 Uhr im Auditorium über „Die nationalsozialistische Vernichtungspolitik gegen Roma in der Sowjetunion 1941 – 1944“, den deutschen Überfall auf die Sowjetunion und das Schicksal der Roma in den besetzten Ostgebieten. Seine Forschungen in deutschen, russischen und ukrainischen Archiven zeigen, dass insbesondere in den militärisch verwalteten Gebieten spätestens ab Frühjahr 1942 der Völkermord an den sowjetischen Roma einen systematischen Charakter annahm. Die Konfrontation deutscher Quellen mit sowjetischen Nachkriegsermittlungen und Zeugenaussagen sowie Dokumenten der Vorkriegszeit ermöglicht es ferner, die klischeehaften, diskriminierenden Bilder von „umherziehenden Spionen“, „Partisanenhelfern“ und „asozialen Elementen“, welche die Wehrmacht und SS in ihren Berichten über sowjetische „Zigeuner“ zeichneten, kritisch zu diskutieren. Holler ist Autor zahlreicher Beiträge zur Geschichte der Roma in der Sowjetunion, darunter der Monographie „Der nationalsozialistische Völkermord an den Sinti und Roma in der besetzten Sowjetunion (1941 – 1944)“. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.