Bike + Ride mit dem MVG Rad fördern
Antrag Stadtrats-Mitglieder Paul Bickelbacher, Herbert Danner, Anna Hanusch und Sabine Nallinger (Fraktion Die Grünen/Rosa Liste) vom 28.12.2015
Antwort Bürgermeister Josef Schmid, Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft:
Ihr Antrag nimmt Bezug auf das Fahrradvermietsystem MVG Rad und die in diesem Zusammenhang im Aufbau befindlichen Fahrradmietstationen. Im Grundsatzbeschluss zu MVG Rad hat der Stadtrat am 4.2.2014 das Referat für Stadtplanung und Bauordnung darum gebeten, eine Arbeitsgruppe „Standortkonzept für Mietradstationen“ unter Beteiligung des Kreisverwaltungsreferates, der MVG und des Referates für Arbeit und Wirtschaft einzurichten. Im Umsetzungsbeschluss zu MVG Rad hat die Vollversammlung am 20.11.2014 das von dieser Arbeitsgruppe erarbeitete Standortkonzept zur Kenntnis genommen. Wichtiges Standortkriterium für die Entwicklung des Stationsnetzes ist gemäß Umsetzungsbeschluss eine enge Verknüpfung mit dem bestehenden ÖPNV-Angebot. Die SWM/MVG wurden ge-
beten, gemeinsam mit den zuständigen Referaten die im Grobkonzept vorgestellten Stationsstandorte im Benehmen mit den betroffenen Bezirksausschüssen detailliert zu planen und eine rasche bauliche Umsetzung in die Wege zu leiten.
Ihr Einverständnis vorausgesetzt, teilen wir Ihnen auf diesem Weg zu Ihrem Antrag Folgendes mit:
Zu Ihrem Antrag, Bike+Ride mit dem MVG Rad zu fördern, kann ich Ihnen aufgrund der Stellungnahme der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) Folgendes mitteilen:
Die MVG ist als städtisches Verkehrsunternehmen der größte Mobilitätsdienstleister im Großraum München. Zur weiteren Stärkung dieser Funktion hat der Stadtrat mit Beschluss vom 20.11.2014 die SWM/MVG mit der Umsetzung des innovativen Fahrradvermietsystems MVG Rad betraut.
Für den Erfolg von MVG Rad sind insbesondere die Sichtbarkeit und Verfügbarkeit der Stationen sowie der Räder entscheidend. Dies gilt umso mehr, als es zu Beginn von MVG Rad mit zunächst 1.200 Rädern gelingen muss, möglichst vielen Nutzern ein dichtes Angebot zu bieten und hierdurch eine entsprechend intensive Nutzung zu erreichen. Ferner ist dieenge Verknüpfung von ÖPNV und MVG Rad ein wesentliches Kennzeichen und Erfolgskriterium des Mietradsystems.
Der auf Initiative der Stadtratsmitglieder Bickelbacher, Danner, Hanusch und Nallinger vorgebrachte Antrag zur Förderung von Bike+Ride mit dem MVG Rad wird ausdrücklich begrüßt, da er den Intentionen der Stadtratsbeschlüsse zu MVG Rad und der sehr erfolgreich angelaufenen Verwirklichung dieses Fahrradvermietsystems weitgehend entspricht.
Aus Sicht der MVG ist eine gesamthafte Betrachtung des Radverkehrs erforderlich. Gerade beim Fahrradparken sieht die MVG noch große Potentiale, um dessen Effizienz mit konkreten Maßnahmen zu steigern. Dazu gehören beispielsweise die regelmäßige Entfernung von Schrotträdern sowie der weitere Ausbau von MVG Rad. Abgesehen von einer Attraktivitätssteigerung des ÖPNV erwartet die MVG von der Einführung des Mietradsystems auch eine messbare Entlastung von Bike+Ride-Anlagen. Regelmäßige Nutzerinnen und Nutzer von MVG Rad können ÖPNV und Radfahren kombinieren, ohne auf ein Privatrad und einen Bike+Ride-Stellplatz angewiesen zu sein.
Die Einrichtung der per Stadtratsbeschluss festgelegten 125 MVG Rad Stationen im direkten Umfeld von ÖPNV-Haltestellen gestaltet sich allerdings aufgrund von Nutzungs- und Flächenkonkurrenzen mit Bike+Ride-Anlagen oder Pkw-Stellplätzen in einigen Fällen schwierig.
Die MVG bittet daher alle beteiligten Referate, Bezirksausschüsse und sonstige Akteure, im Sinne der Stärkung des Radverkehrs insgesamt, MVG Rad weiterhin zu unterstützen, um das vorgegebene Ziel, bis Ende des Jahres 2016 125 MVG Rad Stationen zu errichten, auch erreichen zu können.
Ich bitte Sie, von den vorstehenden Ausführungen Kenntnis zu nehmen und hoffe, dass Ihr Antrag zufriedenstellend beantwortet ist und als erledigt gelten darf.