Die nächste Veranstaltungsreihe der „Open Scene“ am Donnerstag, 19. Mai, um 19 Uhr im Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, widmet sich dem Regisseur, Kameramann und Autor Niklaus Schilling, der am 6. Mai im Alter von 72 Jahren verstorben ist. Gezeigt wird sein Debütfilm „Nachtschatten“, ein Horrorfilm, angesiedelt in der Heimatfilmkulisse der Lüneburger Heide.
Schilling zählte zu den wichtigsten deutschen Filmemachern der 1970-er bis 1990-er Jahre. Nach einer Anstellung bei einer Industrie- und Werbefilm-Produktion und der Mitarbeit bei diversen Fernsehreportagen zog Schilling 1965 nach München, wo er zur sogenannten „Münchner Gruppe“ stieß. Bei zahlreichen Werken von Klaus Lemke, Rudolf Thome, Marran Gosov, May Spils und Jean-Marie Straub war er in den folgenden Jahren für die Bildgestaltung zuständig, meist gemeinsam mit Hubs Hagen. Schilling war dabei für die Lichtsetzung verantwortlich, Hagen für die Kameraführung. „Nachtschatten“ war 1971 sein Spielfilm-Debüt als Regisseur. Zum Inhalt von „Nachtschatten“: Ein Mann aus der Stadt reist in die Lüneburger Heide, um ein Landhaus zu kaufen, das von einer geheimnisvollen Frau bewohnt wird, die dort der Erinnerung an ihren verstorbenen Mann nachhängt. Mehr und mehr verfängt sich der Held in einem Netz aus Erinnerungen und mysteriösen Erscheinungen, die ihm schließlich den Gedanken nahelegen, mit dem Toten identisch zu sein.
Zuvor läuft der Kurzfilm „Henker Tom“ (1966) von Klaus Lemke mit Werner Enke und Sabine A. Wengen, bei dem Niklaus Schilling gemeinsam mit Hubs Hagen für die Kamera verantwortlich war.
Karten können vorbestellt werden unter Telefon 2 33-9 64 50. Der Eintritt kostet 4 Euro, ermäßigt 3 Euro.