Wie oft werden die MVG Rad-Stationen wieder aufgefüllt?
Anfrage Stadtrats-Mitglieder Dr. Wolfgang Heubisch, Dr. Michael Mattar, Gabriele Neff, Thomas Ranft und Wolfgang Zeilnhofer (Fraktion FDP – HUT) vom 21.7.2017
Antwort Bürgermeister Josef Schmid, Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft:
In Ihrer Anfrage vom 21.7.2017 führten Sie folgende Fragen aus und verweisen insbesondere auf die Situation an der MVG Radstation Nordbad:
„1. Wie oft pro Tag werden die Stationen mit Rädern wieder aufgefüllt?
2. Gibt es Stationen, an denen besonders häufig alle Räder ausgeliehen werden? Wenn ja, werden diese öfter wieder aufgefüllt?
3. Sind Privaträder, die an den MVG Rad Halterungen parken, ein Störfaktor beim Wiederauffüllen? Wenn ja, welche Maßnahmen werden unternommen, um die Halterungen an den Stationen frei zu halten?“
Zu den in Ihrer Anfrage gestellten Fragen haben die Stadtwerke München/ Münchner Verkehrsgesellschaft (SWM/MVG) Stellung genommen.
Die MVG bedauert die Beobachtung an der MVG Rad Station Nordbad und wird verstärkt die Nachfrage an dieser Station beobachten, um im Rahmen der vorhandenen Ressourcen ggf. eine häufigere Befüllung zu veranlassen.
Als Hintergrundinformation möchten wir Ihnen mitgeben, dass die Nutzer von MVG Rad die freie Rückgabe der Räder innerhalb des Freefloating Bereichs (MVG Rad Geschäftsgebiet) sehr schätzen. Es werden wesentlich mehr Räder frei im Rückgabegebiet als an den Stationen abgestellt, was zu einem enormen Rückverteilungsaufwand durch das Serviceteam an 7 Tagen in der Woche führt.
Um die Stationen wieder zu befüllen, müssen die einzelnen, freistehenden Räder vom Serviceteam zunächst eingesammelt werden. Bei inzwischen knapp 100 Stationen und nur 1.200 Rädern wird dies immer schwieriger. Um exemplarisch pro Station je ca. 12 Räder zu garantieren, dürfte sich kein einziges MVG Rad mehr frei abgestellt im gesamten Geschäftsgebiet befinden – jedes einzelne Rad müsste also vom Serviceteam eingesammelt werden.
Die MVG geht davon aus, dass die geplante Aufstockung der MVG Rad Flotte hier eine Entlastung schaffen kann.Zu den im Einzelnen gestellten Fragen teilen die SWM/MVG folgendes mit:
Frage 1:
Wie oft pro Tag werden die Stationen mit Rädern wieder aufgefüllt?
Antwort:
Der derzeitig praktizierte Servicelevel von MVG Rad sieht vor, dass Stationen innerhalb von 24 Stunden wieder befüllt werden, sofern dauerhaft weniger als 20% der verfügbaren Ständermodule mit Rädern bestückt sind. Die Befüllung findet zur Vermeidung von Verkehrsbehinderungen wegen der geringeren Verkehrsdichte überwiegend nachts statt. Dadurch kann, beispielsweise bei hoher Nachfrage schon in den Morgenstunden, der Eindruck entstehen, dass eine Station nicht befüllt wurde.
Frage 2:
Gibt es Stationen, an denen besonders häufig alle Räder ausgeliehen werden? Wenn ja, werden diese öfter wieder aufgefüllt?
Antwort:
Das MVG Rad System erfreut sich steigender Nutzerzahlen – gerade in diesem Jahr sind die Ausleihzahlen deutlich nach oben gegangen. Gleichzeitig besteht trotz Intensivierung der MVG Rad Rückgabe an Stationen ein Ungleichgewicht zwischen der Anzahl der Ausleihen an Stationen und Rückgabe der Räder an Stationen. Beispielsweise gab es an der Station Münchner Freiheit im Juni 749 Ausleihen aber nur 440 Rückgaben. In Folge werden stark frequentierte Stationen schneller leer als wenig frequentierte Stationen.
Die MVG ist bestrebt, für die Nutzer von MVG Rad eine hohe Verfügbarkeit sicherzustellen. Situativ werden daher einige Stationen teilweise mehrfach am Tag mit neuen Rädern bestückt und der Servicelevel dort übertroffen. Solche Top Standorte sind z.B. die Stationen Universität, TU-München und Münchner Freiheit.
Frage 3:
Sind Privaträder, die an den MVG Rad Halterungen parken, ein Störfaktor beim Wiederauffüllen? Wenn ja, welche Maßnahmen werden unternommen, um die Halterungen an den Stationen frei zu halten?
Antwort:
Parkende Privaträder an MVG Stationen sind derzeit kein relevantes Problem.Die Ständer der MVG Rad Stationen sind im Übrigen funktional derart gestaltet, dass einer missbräuchlichen Abstellung von Privaträdern vorgebeugt wird. Die niedrige Höhe der Ständermodule macht ein stabiles Anlehnen von Privaträdern nahezu unmöglich. Außerdem verfügen die Ständer über keinerlei feste Strukturen (z.B. in Form eines Rahmens oder Ösen) an denen ein Privatrad festgeschlossen werden könnte.
Ich hoffe, dass ich Ihre Fragen hiermit zufriedenstellend beantworten konnte.