Umleitung: Weit über 100 Züge pro Tag durch die Lerchenau
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Rathaus Umschau 213 / 2017, veröffentlicht am 10.11.2017
Aktuelle Umleitung: Weit über 100 Züge pro Tag durch die Lerchenau
Anfrage Stadtrats-Mitglieder Dr. Wolfgang Heubisch, Dr. Michael Mattar, Gabriele Neff, Thomas Ranft und Wolfgang Zeilnhofer (Fraktion FDP – HUT) vom 17.8.2017
Antwort Stadtbaurätin Professorin Dr.(I) Elisabeth Merk:
Mit Schreiben vom 17.8.2017 haben Sie gemäß § 68 GeschO folgende Anfrage an Herrn Oberbürgermeister gestellt, die vom Referat für Stadtplanung und Bauordnung wie folgt beantwortet wird.
In Ihrer Anfrage führen Sie Folgendes aus:
„Wie bereits schon im letzten Jahr leiden die Bewohner in der Lerchenau aufgrund der Umlegung des Bahnverkehrs unter zusätzlichem Bahnlärm. Dieses Jahr ist die Bahnstrecke zwischen Moosach und Feldmoching bis voraussichtlich 25. August 2017 gesperrt. Personenzüge werden auf den Nordring umgeleitet.
Von den Anwohnern werden bis zu 70 Züge zusätzlich pro Nacht (von 21 bis 9 Uhr) gezählt. Wie bereits im letzten Jahr erfolgen diese Umleitungen der Bahn ohne Informationen für die örtliche Bevölkerung.“
Frage 1:
Ist die Landeshauptstadt München von der Bahn über die Umleitungen und deren Konsequenzen rechtzeitig informiert worden?
Antwort:
Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung, das Referat für Gesundheit und Umwelt und das Referat für Arbeit und Wirtschaft wurden nicht über die Umleitung und deren Konsequenzen informiert. Dies hat uns auch die DB Netz AG mit Schreiben vom 27.09.2017 bestätigt und mitgeteilt, dass die Kommunen nicht informiert werden.
Frage 2:
Ist der Stadt bekannt, ob es eine Information über Umfang und Dauer der Umleitungen für die örtliche Bevölkerung gegeben hat?
Antwort:
Zu dieser Frage hat uns die DB Netz AG Folgendes mitgeteilt:
„Durch das Projektmanagement wurden (wie bei derartigen Maßnahmen üblich) Anwohnerinformationen verteilt. Diese beziehen sich in der Regel auf bautechnische Angaben sowie den Hinweis auf baubedingte Lärm-/ Staubbelastungen.(http://www.deutschebahn.com/presse/muenchen/de/aktuell/presseinformationen/14731448/0721_Drei_Ferienwochen_lang_ Busse_statt_S-Bahnen_auf_der_Sl.html)
Dies wurde durch den Bereich Kommunikation auch als Presseinfo an die diversen Redaktionen sowie an BEG / MVG weitergegeben.“
Frage 3:
Wurden Alternativen seitens der Bahn geprüft?
Antwort:
Mit Schreiben vom 27.9.2017 hat die DB Netz AG hierzu Folgendes mitgeteilt:
„Die Fahrt der Reisezüge über den Rangierbahnhof ist alternativlos und für die Pendler sogar ein ‚Glücksfall‘, da sonst weite Umleitwege oder Schienenersatzverkehr mit starken Reisezeitverlängerungen in Kauf genommen werden müssten.“
Frage 4:
Welche Möglichkeiten sieht die Landeshauptstadt München, den Lärmschutz in der Lerchenau zu verbessern?
Antwort:
Eine Finanzierung von zusätzlichem Lärmschutz durch die Landeshauptstadt München ist grundsätzlich nur im Rahmen von Bebauungsplanverfahren möglich und gilt nicht für Sanierungsmaßnahmen an Verkehrswegen, die nicht in der Baulast der Landeshauptstadt München liegen.
Das Bundesverkehrsministerium hat allerdings den Abschnitt von München-Neulustheim km 7,1 bis München-Feldmoching km 15,2 in den Sanierungsabschnitt 227 des Gesamtkonzeptes der Lärmsanierung aufgenommen. Dieses Gebiet wurde Ende 2016 um die Strecke 5566 München – Feldmoching – München-Nord von Bahn-km 0,0 (Bahnhof Feldmoching) bis 3,0 (Einmündung in die Strecke 5560 Güternordring) ergänzt. Allerdings liegen noch keine schalltechnischen Untersuchungen und keine Planungen zu einzelnen Ortslagen vor, so dass das Referat für Stadtplanung und Bauordnung und das Referat für Gesundheit und Umwelt noch keine Erkenntnisse darüber haben, welche Lärmsanierungsmaßnahmen in der Lerchenau umgesetzt werden könnten.