Im Jahr 2017 sind in München insgesamt 2.992 Bäume auf öffentlichen Flächen neu gepflanzt worden. 2.219 Bäume müssen in diesem Winter aus verschiedenen Gründen gefällt werden. Das Ziel dieser Maßnahmen ist es, den wertvollen Baumbestand in Parks und Grünanlagen, auf Friedhöfen sowie auf Plätzen und entlang von Straßen zu pflegen und für die Zukunft dauerhaft gesund und artenreich zu erhalten. Außerdem prüfen die Fachleute des Baureferats regelmäßig, ob die Bäume durch Krankheiten oder andere Einflüsse geschwächt oder beschädigt sind und achten darauf, dass die Verkehrssicherheit gegeben ist. Wo notwendig, müssen auch nicht mehr standsichere, kranke Bäume entfernt oder abgestorbene Äste eingekürzt werden. Besonders auf Grünflächen mit Spiel- und Freizeiteinrichtungen und an öffentlichen Straßen, Plätzen und Wegen wird so einer möglichen Gefahr durch umstürzende Bäume oder herabfallende Äste vorgebeugt. Alle Jahre ist es außerdem erforderlich, außerhalb der Vegetationsperiode Baumgruppen zu lichten, die zu dicht stehen. Das schafft für junge Bäume Entwicklungsraum.
Aus den genannten Gründen müssen bis Ende Februar beispielsweise am Leonrodplatz, am Simmsteig und in der Lachnerstraße jeweils ein, in der Grünanlage an der Thomas-Mann-Allee und in der Rümannstraße je drei, am Böhmerwaldplatz sieben und am Marsplatz acht Bäume entfernt werden. Im Olympia- und im Ostpark werden je 24 und im Westpark in einem Gehölzgürtel entlang der Preßburger Straße 170 Bäume gefällt. Nach Möglichkeit werden im Einzelfall betroffene Bäume aus ökologischen Gründen als Torsi erhalten, unter anderem um Tieren Nistplätze anzubieten – ein Beispiel dafür ist in diesem Winter eine Weide am Vater-Rhein-Brunnen. Eine besondere Herausforderung der letzten Jahre ist das Eschentriebsterben: Diese Krankheit schädigt in ganz Mitteleuropa und darüber hinaus die betroffenen Bäume. In den Grünanlagen entlang der Isar müssen deshalb rund 200 Eschen entfernt werden. Außerdem sind zahlreiche Birken abgestorben. So müssen zum Beispiel am Waldheimplatz acht Birken entfernt werden. Bei Fichten wurde verstärkt Borkenkäferbefall festgestellt. Alle Maßnahmen erfolgen in enger Abstimmung mit den Bezirksausschüssen und der Unteren Naturschutzbehörde.
Baumpflanzungen und Naturverjüngung
Grundsätzlich wird jeder entfernte Baum durch eine Nachpflanzung oder natürlichen Aufwuchs ersetzt, wenn auch nicht immer an derselben Stelle. Deshalb und bedingt durch den ständigen Zuwachs an neuen öffentlichen Grünflächen übersteigt die Zahl der Baumpflanzungen seit vielen Jahren die der Fällungen. Auch im kommenden Jahr wird die Baumbilanz voraussichtlich wieder positiv ausfallen. Ersatzpflanzungen sind jedoch nicht überall sinnvoll. Vor allem in größeren und naturnahen Gehölzbeständen in Grünanlagen, auf Friedhöfen oder in den Isarauen vermehren sich die Baumbestände durch ihre Samen selbst. Der vorhandene Jungwuchs wird durch Pflegemaßnahmen so selektiert und gefördert, dass sich daraus Bäume entwickeln. Dies bewirkt im Vergleich zu Ersatzpflanzungen unter anderem einen standortgerechten und genetisch vielfältigeren Baumbestand, der besser gegen Krankheiten und Schädlinge geschützt ist.