In Bayern erkranken zunehmend auch Jugendliche und junge Erwachsene an Masern. Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege führt deshalb derzeit eine bayernweite Aufklärungskampagne zum Thema Masernimpfung für Erwachsene durch. Das Münchner Referat für Gesundheit und Umwelt beteiligt sich daran mit Information, Aufklärung und Impfberatung.
Gesundheitsreferentin Stephanie Jacobs: „Masern sind eine hochansteckende Krankheit, die auch bei Erwachsenen einen sehr schweren Verlauf nehmen kann und nicht als Kinderkrankheit zu verharmlosen ist. Die Impfung schützt. Allerdings sind vor allem Jugendliche und Erwachsene oft nicht ausreichend geimpft. Mit einem kleinen Piks schützt man sich selbst und andere. Lassen Sie sich bei Ihrem Hausarzt oder vom Münchner Gesundheitsreferat beraten. Gehen Sie zum Impfen.“
In München gibt es Erfolge bei den Impfraten, aber auch noch immer Impflücken. Waren 1999 nur knapp 44 Prozent der Einschulkinder gegen Masern geimpft, so sind im abgelaufenen Schuljahr 2015/2016 die Kinder in sechsten Klassen schon zu 92,4 Prozent geimpft. Um aber Masernausbrüche zu vermeiden, müssten es 95 Prozent sein.
Ebenso müssten 95 Prozent der Gesamtbevölkerung gegen die gefährliche Infektionskrankheit geimpft sein. Da es in Deutschland keine Impflicht gibt, fehlen aber verlässliche Zahlen. Gerade wegen der Masernausbrüche bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist davon auszugehen, dass auch in diesen Altersgruppen teils erhebliche Impflücken bestehen.
Die Impfung schützt vor den Masern und möglichen Komplikationen. Erwachsene, die nach 1970 geboren sind, sollten dringend ihren Masernimpfschutz überprüfen lassen. Wenn man gar nicht oder nur einmal im Kindesalter geimpft wurden, sollte man die Impfung nachholen. Das gleiche gilt bei unbekanntem Impfstatus, zum Beispiel wenn der Impfausweis nicht mehr aufzufinden ist. Eine Impfung verhindert auch die Verbreitung des Virus‘ und damit die Ansteckung. Dies ist besonders wichtig für den Schutz von Säuglingen, die zu jung für die Impfung sind und schwere Komplikationen bei einer Masernerkrankung erleiden können. Die Ständige Impfkommission empfiehlt für Kinder ab elf Monaten eine zweimalige Kombi-Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln, bei früherem Kita-Besuch bereits ab neun Monaten.
Eine individuelle Beratung bieten zum Beispiel die Kinderärzte oder Hausärzte an. Die telefonische Impfberatung des Referates für Gesundheit und Umwelt ist täglich von 11 bis 12 Uhr unter der Nummer 233 – 669 07 erreichbar.