Aus Anlass der Ausstellung „Manifesto“ im Museum Villa Stuck zeigt das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, vom 29. März bis 14. Juni zehn Spielfilme mit der vielseitigen australischen Schauspielerin Cate Blanchett sowie die lineare Kinofassung der Mehrkanal-Videoinstallation „Manifesto“ von Julian Rosefeldt.
Cate Blanchett, die Vieldeutige (geboren 1969 in Melbourne), ist mehr als andere Schauspielerinnen ihrer Generation immer wieder in die Rolle von historischen Figuren geschlüpft. Gleich zweimal, 1998 und 2007 beide unter der Regie von Shekhar Kapur, verkörperte sie die englische Königin Elizabeth, 2004 stellte sie in „Aviator“ von Martin Scorsese die Schauspielerin Katharine Hepburn dar und erhielt dafür den Oscar als beste Nebendarstellerin. Die ungewöhnlichste Verwandlung gelang ihr in „I‘m Not There“ (2007) von Todd Haynes, eine fiktive Hommage an Bob Dylan, in der sechs verschiedene Darsteller den Sänger darstellen – eine von ihnen war Cate Blanchett.
Blanchett zeichnet aus, dass sie sowohl in großen Hollywood-Mainstream-Produktionen zu sehen ist, etwa als Elfenkönigin in Peter Jacksons Fantasyfilm-Reihe „Lord of the Rings“ und Abenteuerfilmen wie „Indiana Jones“, fast zeitgleich jedoch auch europäische Autorenfilme dreht wie „Heaven“ (2002) von Tom Tykwer. In „The Curious Case of Benjamin Button“ (2008) von David Fincher spielt sie eine Frau von jungen Jahren bis ins hohe Alter. Vertraut ist sie uns in der Rolle der herben Schönheit aus der Upper Class, Woody Allen schrieb ihr die Rolle der eleganten Jasmine in „Blue Jasmine“ (2013) auf den Leib. Kaum überraschend, dass sie auch dafür den Oscar als beste Darstellerin gewann.
Der Dreh in Berlin für ihren Auftritt in „Monuments Men“ (2014) von Claire Simone führte schließlich zu der Bekanntschaft mit dem deutschen Künstler Julian Rosefeldt, mit dem sie für das Projekt „Manifesto“ einmal mehr ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellen konnte. In 13 Kurzfilmen, in denen sie kulturelle und politische Manifeste des 20. und 21. Jahrhunderts vorträgt, stellt sie in verschiedenen Masken und Kostümen jeweils eine andere Person dar. Die lineare Version dieser beeindruckenden Installation wird zum Abschluss der Filmreihe am 14. Juni, um 21 Uhr gezeigt.
Weitere Informationen sowie alle Filme und Termine der Reihe finden sich im Programmheft und unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film Der Eintritt kostet 4, ermäßigt 3 Euro. Aufschlag bei Überlänge. Telefonische Kartenreservierungen sind unter 2 33-9 64 50 möglich. Die Ausstellung „Manifesto“ von Julian Rosefeldt ist noch bis zum 21. Mai im Museum Villa Stuck zu sehen. Infos unter www.villastuck.de.