Wie kein Zweiter hat Willy Fleckhaus die visuelle Kultur der jungen Bundesrepublik von den 1960er- bis zu den 80er-Jahren geprägt und damit maßgeblich zum Paradigmenwechsel im internationalen Grafik- und Werbedesign beigetragen. Das Museum Villa Stuck präsentiert mit der Aus- stellung „Willy Fleckhaus. Design, Revolte, Regenbogen“ die erste große museale Würdigung von Willy Fleckhaus’ Schaffen. Zu sehen sind zirka 350 Objekte aus der Hand des bedeutenden Grafikdesigners und Art Directors, darunter Magazine, Fotografien, Illustrationen, Bücher und Plakate. Fleckhaus (1925-1983) verschmolz die Ratio der Schweizer Grafik mit der Phantasie des amerikanischen Editorial Design und revolutionierte die bis dahin gängige Praxis bei der grafischen Gestaltung von Zeitschriften und Magazinen. Er wurde damit international zum Vorbild für wenigstens eine Generation von Zeitschriften- und Buchgestaltern, Werbeleuten und Fotografen und Fotografinnen. Er war in allen Bereichen visueller Kommunikation tätig. Als Fleckhaus mit nicht einmal 60 Jahren verstarb, war die „Art Direction“ zum festen Begriff und zur gehobenen Position im Prozess der Herstellung geworden.
Die Ausstellung veranschaulicht die innovativen und zur damaligen Zeit revolutionären Gestaltungsansätze des bedeutenden deutschen Grafikdesigners. Zudem vermittelt sie einen authentischen Eindruck vom gesellschaftlichen Wandel in den 1960er- bis 80er-Jahren.
Ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt bei der Zeitschrift „twen“ und originalen Fotografien, aus denen Fleckhaus seine Bildreihen zusammenstellte. Unter anderem sind dabei Aufnahmen zu sehen von Stars wie Juliette Gréco, Tina Turner, Jean-Paul Belmondo und Mick Jagger. Ein weiteres wichtiges Kapitel ist seinen Arbeiten für Suhrkamp und andere Verlage gewidmet. Zitate, Fotos, Skizzen und persönliche Erinnerungsstücke sowie Interviews mit Weggefährten, wie dem Fotografen und Filmemacher Roger Fritz, den Fotografen Guido Mangold und Michael Friedel sowie dem Art Director Uwe Göbel, tragen zu einem Gesamtportrait der Person Willy Fleckhaus bei. Die Ausstellung „Willy Fleckhaus. Desgin, Revolte, Regenbogen“ wird am Mittwoch, 31. Mai, um 19 Uhr mit Grußworten von Stadtrat Richard Quaas (CSU-Fraktion) in Vertretung des Oberbürgermeisters, des Direktors des Museums Villa Stuck, Michael Buhrs, sowie einer Einführung in die Ausstellung durch den Kurator Hans-Michael Koetzle eröffnet.
Die Ausstellung ist eine Kooperation des Museums Villa Stuck mit dem Museum für Angewandte Kunst, Köln, und dem Museum für Kunst und Gewerbe (MKG), Hamburg wo sie vom Januar bis zum 7. Mai zu sehen war. „Willy Fleckhaus. Design, Revolte, Regenbogen“ ist vom 1. Juni bis 10. September, Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr sowie am ersten Freitag im Monat von 11 bis 22 Uhr im Museum Villa Stuck, Prinzregentenstraße 60, zu besichtigen. Der Eintritt kostet 9, ermäßigt 4,50 Euro und schließt den Besuch der Historischen Räume sowie weiterer Sonderausstellungen ein. Nähere Informationen und das Rahmenprogramm sind unter www.villastuck.de ersichtlich.
(Siehe auch unter Terminhinweise)