Eine neue Diskussionsreihe im Bildungszentrum Einstein 28 bietet Informationen und Einblicke zu den Themen Europäische Migrations- und Flüchtlingspolitik sowie Fluchtursachen-Bekämpfung. Politik-Experten diskutieren mit internationalen Gästen aus Politik, Verwaltung und Institutionen, zum Beispiel aus der Flüchtlingshilfe. Das Europe Direct Informationszentrum München und das Sachgebiet Internationale Kooperationen im Referat für Arbeit und Wirtschaft veranstalten die kostenlose Reihe gemeinsam mit der Münchner Volkshochschule und der Münchner Stadtbibliothek Am Gasteig.
Los geht es am Mittwoch, 6. Juni, 19 Uhr, mit dem Titel: „An der Grenze. Europäische Migrations- und Flüchtlingspolitik“. Mit der Flüchtlingskrise wurde der Schutz der europäischen Außengrenzen zu einem öffentlichen Thema. Die Bilder von Flüchtlingen im Mittelmeer, am Grenzzaun in Ungarn und in den Lagern sind seitdem in allen Medien präsent. Doch beim Grenzschutz geht es nicht nur um die Rettung von Menschenleben, sondern auch um eine geregelte Migration und darum, die Sicherheit und Freizügigkeit in Europa zu bewahren. Welche Strategien verfolgt dabei die EU? Was sind die größten Herausforderungen? Und spielt es, auch im Hinblick auf die europäischen Werte, eine Rolle, mit wem sich die EU dabei verbündet? Auf dem Podium diskutieren Professor Christopher Hein, Italienischer Rat für Flüchtlinge, aus Rom, Gerald Knaus, European Stability Initiative, aus Berlin und Martin Schieffer, Generaldirektion Migration und Inneres, aus Brüssel. Moderatorin ist Vittoria Meissner, Hochschule für Politik.
Am Mittwoch, 13. Juni, 19 Uhr, setzt die Reihe den Schwerpunkt: „Die europäische Flüchtlingspolitik in der Krise – das Gemeinsame Europäische Asylsystem ‚under construction‘“. Die Europäische Union ringt um Wege für die faire Verteilung von Flüchtlingen, für einheitliche Asylverfahren und Anerkennungsquoten. Das viel gescholtene „Dublin-System“, das noch immer Italien und Griechenland einseitig belastet, soll reformiert werden – doch wie? Sind Lösungen denkbar, die sowohl humanitären Standards gerecht werden als auch den sehr unterschiedlichen Vorstellungen der Mitgliedsstaaten? Moderiert von Stefanie Hajak, Münchner Volkshochschule, diskutieren Professorin Dr. Petra Bendel, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Schwerpunkt Migrations- und Flüchtlingspolitik, Stefan Keßler, Jesuiten-Flüchtlingsdienst Berlin, und Joachim Menze, Vertretung der Europäischen Kommission in München.
Die dritte Diskussionsrunde am Dienstag, 19. Juni, 19 Uhr, vertieft das Thema: „Fluchtursachen bekämpfen: Ansätze, Chancen und Grenzen.“ Wie man mit den Flüchtlingen in Europa umgeht, darüber wird heftig und kontrovers diskutiert. Es herrscht jedoch Einigkeit darüber, dass vor Ort an der Bekämpfung der Fluchtursachen angesetzt werden muss. Die Erwartungen an Entwicklungszusammenarbeit und Außenpolitik sind hoch. Die zentralen Fragestellungen lauten dabei: Welche Faktoren beeinflussen die Entscheidung zu fliehen? Welche Ansätze werden bereits verfolgt? Wo liegen die Chancen und die Grenzen von „Fluchtursachenbekämpfung“? Stadtrat Hep Monatzeder (Fraktion Die Grünen – rosa liste) wird das Podium eröffnen. Moderatorin ist die freie Journalistin Lisa Weiß. Zum Thema diskutieren die Gäste Sadija Klepo, Hilfe von Mensch zu Mensch, aus München, Dr. Kathrin Köller, Beraterin der Vereinten Nationen in Flüchtlingsfragen und Anke Schuster, Policy Officer in der Generaldirektion Nachbarschaftspolitik und Erweiterungsverhandlungen der Europäischen Kommission, aus Brüssel.
Das Europe Direct Informationszentrum München ist ein EU-gefördertes Projekt des Referats für Arbeit und Wirtschaft, in Kooperation mit der Münchner Stadtbibliothek. Das ganze Jahr über bietet das Informationszentrum eine Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger zu allen Fragen zum Leben und Arbeiten in der EU.
Mehr zum Angebot und den Veranstaltungen ist online abrufbar unter www.muenchen.de/europe-direct.