Am Donnerstag, 7. Juni, 19 Uhr, findet im Auditorium des NS-Dokumentationszentrums München, Max-Mannheimer-Platz 1, das Konzert „Expeditionen des Orchester Jakobsplatz München: Paul Arma Konzert“ statt.
Max Ettinger, Roman Haubenstock-Ramati, Józef Koffler oder Paul Arma sind selbst unter Musikkennern eher unbekannte Namen. Für diese Komponisten bedeutete der Holocaust eine Zäsur in ihrem Schaffen. In der Folge blieben ihnen ein breites Publikum und Bekanntheit trotz musikalischer Klasse häufig verwehrt.
Das Orchester Jakobsplatz München (OJM) unter der Leitung von Daniel Grossmann möchte diese Komponisten neu entdecken und hat ihnen eine Konzertreihe gewidmet: die OJM Expeditionen. Gespielt werden bisher kaum gehörte Stücke von politisch Unbeugsamen und künstlerischen Visionären.
Paul Arma, geboren 1905 als Imre Weisshaus in Budapest, studierte bei Béla Bartók und reiste zwischen 1924 und 1930 als Pianist durch Europa und die USA. Er ließ sich in Deutschland nieder, freundete sich mit László Moholy- Nagy und Wassily Kandinsky an und leitete einige musikalische Aktivitäten am Bauhaus. 1933 wurde er von der Gestapo verhaftet und einer Scheinhinrichtung unterzogen. Seine gesamten Manuskripte wurden verbrannt. Ihm gelang die Flucht nach Frankreich, wo er seinen Namen in Paul Arma änderte. Er lebte bis Ende des Krieges im Untergrund. Bis zu seinem Tod 1987 in Paris entstand ein umfangreiches Werk, das 303 Opuszahlen umfasst.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Orchester Jakobsplatz München statt.
Der Eintritt kostet 15, ermäßigt 10 Euro. Karten sind über München Ticket, an der Tageskasse und über www.o-j-m.deerhältlich.