Gamelan Musikfestival München Archiv
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Rathaus Umschau 104 / 2018, veröffentlicht am 05.06.2018
Die offizielle Festival-Eröffnung des Gamelan Musikfestivals findet am Freitag, 8. Juni, im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, in Anwesenheit von Dr. Isabella Fehle, Direktorin des Münchner Stadtmuseums, SE Dr. Arif Havas Oegroseno, Botschafter der Republik Indonesien, Dr. Constanze Söllner-Schaar, Stadträtin der Landeshauptstadt München in Vertretung des Oberbürgermeisters und Dr. András Varsanyi, Leiter der Sammlung Musik, statt. Um 17 Uhr wird das Festival mit einem ungewöhnlichen Open-Air-Konzert am Mariahilfplatz „eingeläutet“. Die Mariahilfkirche verfügt seit 2012 über das größte Carillon Süddeutschlands. Mit seinen 64 Bronzeglocken wird es mit den Klängen eines balinesischen Gamelans korrespondieren, das ja ebenfalls bronzene Instrumente hat und auf dem Mariahilfplatz aufgebaut wird. Dafür haben die indonesischen Komponisten Dewa Ketut Alit aus Bali und Iwan Gunawan aus Westjava eigene Stücke geschrieben, die von den insgesamt 35 Musikern der Ensembles „Gamelan Salukat” und „Kyai Fatahillah” aufgeführt werden. Die Kompositionen konnten durch die Förderung der Ernst von Siemens Musikstiftung erstellt werden.
Anschließend leitet eine balinesische Prozession mit lauter Baleganjur-Musik zum Münchner Stadtmuseum. Hier eröffnet der Botschafter der Republik Indonesien offiziell das „Internationale Gamelan Musikfestival München. Indonesia # Bronze.Bamboo.Beats“.
Auf dem Eröffnungskonzert treten sowohl mit traditioneller wie auch neuester Musik die Gruppen „Puspa Githa Pertiwi“ von der indonesischen Botschaft in Berlin, „Gamelan Salukat“ aus Bali und „Kyai Fatahillah“ aus Westjava auf, außerdem eine kleinere Formation unter dem Namen „Tingklik & India“ mit Bambusröhrenspiel (Tingklik) in Zwiesprache mit der virtuosen Trommeltechnik Südindiens sowie der weltbekannte balinesische Gitarrist Balawan mit seiner „Batuan Ethnic Fusion“, was virtuosen Bali-Groove verspricht. Einen Kontrast bietet die Aufführung des „Jegog Art Projects“ mit Riesenbambusrohren aus Bali, der deutschen Rockband „Eclipse Sol-Air” und dem DJ Ferdinand Grätz aka Ferdinger.
Die folgenden zehn Tage stehen im Zeichen von Gamelan und seinen zahlreichen Sonderformen. Viele neue Kompositionen wurden mit Unterstützung der Ernst von Siemens Musikstiftung eigens für dieses Festival geschrieben und werden hier uraufgeführt. An den etwa 30 Konzerten mit über zehn Uraufführungen sind knapp 300 Gamelanmusiker und Tänzer aus Indonesien, USA, Kanada, Großbritannien, Portugal, Spanien, Frankreich, Niederlande, Österreich und Deutschland beteiligt. Darüber hinaus bietet das Festival Interessenten ein zweitägiges Symposium mit 18 international anerkannten Referenten sowie 28 Workshops mit javanischem oder balinesischem Gamelan, bei denen Schulklassen aber auch Privatpersonen erste Gamelanerfahrungen sammeln können.
Insgesamt werden fünf Spielstätten – Mariahilfkirche, Studio 2 des Bayerischen Rundfunks, Carl-Orff-Saal im Gasteig, Orff-Zentrum, Münchner Stadtmuseum und Bayerische Akademie der Schönen Künste – bespielt und ganz München wird im Gamelanfieber stecken, so dass sich jeder ein Bild des musikalischen Reichtums dieser internationalen Hochkulturen machen kann.
Gamelan Konzerte
Am Samstag, 9. Juni, finden gleich drei Gamelan Konzerte statt:
- Von 17 bis 18 Uhr das Open-Air-Konzert mit Carillon am Mariahilfplatz. Gamelan Cara Bali (München) mit Peer Günther und Martina Dittmeier am großen Carillon der Mariahilfkirche spielen die Uraufführungen der Kompositionen Margasira von I Made Arnawa (Bali) und Gamelan Bells von Sinta Wullur (Amsterdam); gefördert von der Ernst von Siemens Musikstiftung. Der Eintritt ist frei.
- Von 18 bis 19.30 Uhr geleitet die Gruppe Baleganjur Balagita aus Graz die Zuschauer mit einer balinesischen Prozessionsmusik vom Mariahilfplatz zum Münchner Stadtmuseum. Die Teilnahme ist umsonst.
- Von 19 bis 22 Uhr lädt das Münchner Stadtmuseum (Eingang Oberanger) zum Open-Air-Konzert mit Tänzen, Kebyar und neuer Musik für Gamelan ein.
Die Gruppe Gong Puspawarna aus Paris spielt neben Traditionellem die Uraufführung der Komposition Roi du Soleil über Louis XIV von Frankreich von Krishna Sutedja / Bali.
Das Münchner Gamelanensemble Cara Bali präsentiert traditionellen Wayang Wong-Maskentanz sowie die Uraufführung der Kompositionen Polèng für das chromatische Gamelan Multifoon von Sinta Wullur und Kartika von Made Arnawa, beide gefördert von der Ernst von Siemens Musikstiftung. Die Gruppe Swara Santi aus Amstelveen spielt Musik und Tänze Balis aus den 1980er-Jahren (Manuk Rawa, Nelayan); außerdem die Uraufführung der Komposition Lentetijd (Frühling) von Krishna Sutedja.
Der Eintritt beträgt 11 Euro, ermäßigt 5 Euro. Karten sind über München Ticket unter www.muenchenticket.de erhältlich. Restkarten gibt es an der Abendkasse.
Das umfangreiche Veranstaltungsprogramm zum Musikfestival ist auf der Homepage unter www.muenchner-stadtmuseum.de und im Programmflyer des Musikfestivals, der unter anderem in der Stadtinformation und im Münchner Stadtmuseum ausliegt. Die Laufzeit des Musikfestivals ist vom Freitag, 8., bis Sonntag,17. Juni. Die Einlasskarten für die Eröffnung des Musikfestivals am 8. Juni um 19 Uhr im Münchner Stadtmuseum sind bis 8. Juni um 12 Uhr über München Ticket erhältlich und Restkarten am 8. Juni ab 17.30 Uhr an der Abendkasse. Der Kartenvorverkauf für die Konzerte läuft über München Ticket www.muenchenticket.de. Die Ticketpreise betragen 11 Euro, ermäßigt 5 Euro. Restkarten gibt es an der Abendkasse. Unterstützer und Förderer sind: Ernst von Siemens Musikstiftung, Goethe Institut, Botschaft der Republik Indonesien in Berlin, Freunde des Münchner Stadtmuseums e.V., Kohlndorfer Stiftung München, Harald-Genzmer Stiftung, Cara Bali Münchner Gamelanensemble und das Künstlerhaus Villa Waldberta.