(9.7. 2018) Das NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer-Platz 1, lädt am Donnerstag, 12. Juli, um 19 Uhr zu einer Lesung mit dem Historiker Dr. Alexander Zinn ein.
Die Unterdrückung und Verfolgung Homosexueller im Nationalsozialismus ist ein Kapitel der NS-Geschichte, das erst spät in den Blick der Öffentlichkeit rückte. 1935 wurde der Paragraf 175 durch die Nationalsozialisten verschärft: Bis zu zehn Jahre Zuchthaus drohten als Höchststrafe, tausende schwule Männer wurden unter dem Verdacht der Homosexualität verhaftet und in Konzentrationslager gebracht. Der Paragraf in Form der nationalsozialistischen Gesetzgebung blieb bis 1969 bestehen und Homosexuelle wurden erst spät als Opfer des Nationalsozialismus anerkannt. Die 2018 erschienene Studie „‚Aus dem Volkskörper entfernt‘? Homosexuelle Männer im Nationalsozialismus“ des Berliner Historikers Alexander Zinn gibt nun einen Überblick über Alltag und Verfolgung Homosexueller im „Dritten Reich“.
In einem Einführungsvortrag wird Alexander Zinn nationalsozialistische Verfolgungspolitik skizzieren. Anhand einer Lesung aus der von ihm verfassten Biografie des KZ-Überlebenden Rudolf Brazda gibt er danach einen Einblick, welche Auswirkungen die Verfolgungspolitik für den Einzelnen haben konnte.
Im Anschluss gibt es die Möglichkeit eines Publikumsgesprächs. Der Eintritt ist frei.