Der Autor und Kabarettist Karl-Heinz Hummel erhält am kommenden Dienstag, 23. Januar, im Literaturhaus München durch Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers den Ernst-Hoferichter-Preis 2018. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird seit 1975 jährlich an freischaffende Münchner Künstlerinnen und Künstler verliehen, die – wie Ernst Hoferichter – Originalität und Weltoffenheit mit Humor verbinden. Der Preis wurde von Franzi Hoferichter, der Witwe des Münchner Schriftstellers, gestiftet. Über die Vergabe entscheidet der Beirat der Ernst-Hoferichter-Stiftung, der auch als Jury fungiert. Unter den fast 100 Künstlerinnen und Künstlern, die bisher mit dem Ernst-Hoferichter-Preis ausgezeichnet wurden, sind Herbert Achternbusch, Ernst Augustin, Doris Dörrie, Axel Hacke, Jörg Hube, Bruno Jonas, Luise Kinseher, Jörg Maurer, Erwin Pelzig, Maria Peschek, Gerhard Polt, Herbert Riehl-Heyse, Tilman Spengler, Keto von Waberer, Marcus H. Rosenmüller, Christoph Süß, Ali Mitgutsch und zuletzt Thomas Grasberger.
Auszüge aus der Jurybegründung:
„Ein Sozialarbeiter kriegt den literarischen Hoferichterpreis! Aber den hat ja auch der Amtsrichter Rosendorfer schon bekommen. Juristen wie Sozialpädagogen haben eben oft einen besonders tiefen Einblick in menschliche Abgründe – und wenn sie dann noch Gespür für Amts-Aberwitz und Alltags-Grotesken haben und obendrein eine Lust auf Sprachgaudi, Parodie und eine Freude am Erzählen, dann sind sie auf einer Linie mit dem Münchner Weltenbummler Ernst Hoferichter....
Karl-Heinz Hummel arbeitet seit 1977 im Stadtjugendamt, erst am Hasenbergl, dann im Münchner Westen – also an ,Brennpunkten‘, wo man neben dem Puls auch die Blähungen einer Großstadt mitkriegt. Und zwar nicht nur die der Bewohner, sondern ebenso jene der Behörden … Weshalb Hummel bald schon Gedichte und Geschichten über die Höhen der Verwaltung und die Niederungen in Münchner Vorstädten schrieb, woraus dann oft Beiträge für Kollegen wurden oder eigene Programme für das Trio ,Kabarest‘ (um die 15 Programme hat er dafür geschrieben!). … Über derlei flotten Künsten wurde Hummel Leiter des Jugendkulturwerks... Nebenher verfasste er mit dem Komponisten Christian Auer skurrile Musicals und szenische Revuen, transferierte die Streiche von ,Max und Moritz‘ in die Münchner Gegenwart und zeichnete in ,Die Kids vom Struwwelpeter‘ aktuelle Psychogramme jugendlicher Delinquenten. Zuletzt veröffentlichte er eine Reihe alter und neuer Sagen mit dem Titel ,Bayerische Seeungeheuer‘, die er gemeinsam mit der NaglMusi auf die Bühne bringt, und sitzt an einem Drehbuch über eine Schmugglerge- schichte aus dem Bayrischen Wald. Wenn das nicht aufhorchen lässt.“ Weitere Informationen zum Ernst-Hoferichter-Preis unter http://www.muenchen.de/kulturfoerderung Stichwort „Preise“.
(Siehe auch unter Terminhinweise)