Anlässlich des Internationalen „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ laden das Jüdische Museum München und das NS-Dokumentationszentrum München zu verschiedenen Veranstaltungen ein:
-Am Donnerstag, 25. Januar, 19 Uhr, findet im Jüdischen Museum München, St.-Jakobs-Platz 16, ein Gespräch mit dem Zeitzeugen Natan Grossmann, geboren 1927 im polnischen Zgierz bei Lodz, statt. Natan Grossmann wurde 1940 ins Ghetto Lodz umgesiedelt, kam nach Auschwitz-Birkenau, von wo er ins KZ-Außenlager Vechelde zur Zwangsarbeit in einer Metallfabrik deportiert wurde. Im März 1945 überlebt er den Todesmarsch nach Ludwigslust, wo er am 2. Mai durch US-Truppen befreit wurde. Seit 1961 lebt er in München. Der Eintritt ist frei. Informationen unter www.juedisches-museum-muenchen.de
-Das NS-Dokumentationszentrum München, Brienner Straße 34, erinnert gemeinsam mit dem Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband und dem Verein Gedächtnisbuch für die Häftlinge des KZ Dachau am Donnerstag, 25. Januar, 19 Uhr, im Auditorium mit einer Gedenkfeier an die im Nationalsozialismus verfolgten und ermordeten jüdischen Lehrerinnen und Lehrer. Während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden in Bayern nachweislich mindestens 146 Pädagoginnen und Pädagogen jüdischer Herkunft deportiert und ermordet. Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, spricht ein Grußwort. Neben einem kurzen Film über verschiedene Formen der Erinnerungsarbeit an bayerischen Schulen werden fünf Biografien vorge- stellt und Namen der ermordeten Lehrkräfte verlesen. Als musikalische Umrahmung werden Stücke für Violine, Viola und Violoncello von Hans Neumeyer gespielt, der 1944 im KZ Theresienstadt verstarb. Der Eintritt ist frei.
-Ebenfalls am Donnerstag, 25. Januar, wird um 20 Uhr in Kooperation mit dem Kulturreferat der Landeshauptstadt, dem BayernForum der Friedrich-Ebert-Stiftung und dem Stadtarchiv München in der Black Box des Gasteigs, Rosenheimer Platz 5, mit der Collage „Souviens-toi: Erinnere dich“ von Vera Botterbusch ein Zeichen gegen das Vergessen gesetzt und für das Erinnern. Die musikalische Lesung verbindet die Romane „Der Tod ist mein Beruf“ des französischen Schriftstellers Robert Merle über Rudolf Höß mit Patrick Modianos Roman „Dora Bruder“ über ein jüdisches Mädchen aus Paris und ihre Familie, die in Auschwitz umkommen. Verbunden wird die Collage der Romane mit Zeugnissen jüdischer Münchnerinnen und Münchner, Fotografien und Filmausschnitten von Vera Botterbusch sowie Musik von Erwin Schulhoff. Der Eintritt beträgt 18, ermäßigt 12 Euro.
-Mit der Kinderoper „Brundibár“ am Samstag, 27. Januar, 16 Uhr, und am Montag, 29. Januar, 19 Uhr, kommt im Auditorium des NS-Dokumentationszentrums München ein Stück über Freundschaften und den Mut, gegen das Böse zusammenzustehen, zur Aufführung. Die Kinderoper des tschechischen Komponisten Hans Krása, der zu den im KZ Theresienstadt inhaftierten Künstlern gehörte, entstand 1938 und wurde im Konzentrationslager von den dort anwesenden Kindern aufgeführt Der Komponist sowie weitere Künstler wurden im Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert und ermordet. Die Geschichte von einem Geschwisterpaar, das mit einem Gesangsauftritt auf dem Marktplatz Geld für Milch sammeln will, bringt das Theater an der Würm gemeinsam mit dem Jugend-Sinfonie-Orchester Dachau mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von zwölf bis 20 Jahren neu arrangiert auf die Bühne. Der Eintritt ist frei. Informationen unter www.ns-dokuzentrum-muenchen.de.