Gleich zwei Filmreihen stehen demnächst im Müncher Filmmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, auf dem Programm:
- Von Freitag, 14., bis Dienstag, 18. September, laufen vier Kriegsfilme aus den 1950er und 1960er Jahren von Frank Wisbar, die heute einen aufschlussreichen Blick auf den Umgang mit der Frage nach der Wiederbewaffnung der BRD werfen. Der Filmwissenschaftler Klaus Kanzog hält jeweils eine Einführung.
Frank Wisbar (1899 – 1967) hatte als Regisseur sowohl mit deutschsprachigen Werken als auch mit amerikanischen Filmen und TV-Serien Erfolg. 1938 emigrierte er wegen seiner als nicht „arisch“ geltenden Ehefrau in die USA und änderte dort seinen Namen von Wysbar zu Wisbar. In Deutschland arbeitete er mit zahlreichen Schauspielern zusammen, die den Nachkriegsfilm und das Fernsehen seit den 1950er Jahren geprägt haben, darunter Dietmar Schönherr, Brigitte Horney, Horst Frank und Hansjörg Felmy.
Eröffnet wird die kurze Reihe am Freitag, 14. September, 18.30 Uhr, mit dem U-Boot-Film „Haie und kleine Fische“ (1957), in dem Wisbar den Krieg aus der Perspektive der einfachen Soldaten erzählt, die verzweifelt um ihr Leben kämpfen. Am Samstag, 15. September,18.30 Uhr, folgt der Klassiker „Hunde wollt ihr ewig leben“ (1959), der in Stalingrad spielt und zu Frank Wisbars bekanntesten Filmen zählt. Der dritte Beitrag am Sonntag, 16. September, 18.30 Uhr, ist „Nacht fiel über Gotenhafen“ (1960). Der Film, handelt vom Schicksal des Flüchtlingsschiffs Wilhelm Gustloff, das mit 6.000 Menschen an Bord im Januar 1945 von russischen Torpedos versenkt wurde. Am Dienstag,18. September, 21 Uhr, zeigt das Filmmuseum „Fabrik der Offiziere“ (1960). Die Handlung: In einer Offiziersschule im Zweiten Weltkrieg tötet ein Fähnrich seinen Vorgesetzten, wird überführt, aber von der Gestapo gedeckt.
- In einer zweiten Filmreihe von Freitag, 14. September, bis Mittwoch, 7. November, zeigt das Filmmuseum 23 Werke der Universal Studios.
Carl Laemmle, der aus dem schwäbischen Laupheim eingewanderte Gründer der Universal Studios, „schenkte“ im Jahr 1928 seinem 20-jährigen Sohn Julius die Position als Head of Production – doch nicht, ohne ihn vorher noch umzubenennen. Er hieß fortan nicht mehr Julius, sondern „Carl Laemmle, jr.“, was Kontinuität signalisieren sollte und sich für den jungen Mann, der bald nur noch „Junior“ genannt wurde, als schwere Hypothek erwies.
Eines seiner Ziele war es, die Universal Studios von der Fließbandproduktion wegzubringen und aufwändige Prestigefilme mit einem hauseigenen Stil zu entwickeln. Die Umgestaltung des Firmenimages war erfolgreich, doch der Respekt der Kollegen blieb aus, selbst als er für „All quiet on the western front“ (1930) den Oscar erhielt.
Junior leitete die Produktion der Universal Studios, bis die Laemmles 1936 von Finanzinvestoren aus dem Unternehmen gedrängt wurden.
Mit nur 28 Jahren war er ein gescheiterter Filmproduzent. Die 23 Filme bilden nur einen kleinen Teil der zahlreichen beeindruckenden Werke aus seiner Zeit als Produzent. Die Reihe wurde gemeinsam mit Dave Kehr vom Museum of Modern Art konzipiert.
Weitere Informationen unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film. Der Eintritt kostet jeweils 4 Euro, 3 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ. Aufschlag bei Überlänge. Karten können vorbestellt werden unter Telefon 233 96450.