Am Dienstag, 30. Januar, 19 Uhr, gibt es im NS-Dokumentationszentrum München, Brienner Straße 34, die Filmvorführung und Diskussion „Liza ruft! – Porträt einer jüdischen Partisanin“
Das bewegende Filmporträt des Berliner Regisseurs Christian Carlsen begleitet die heute 95-jährige jiddischsprachige Fanja Brancowskaja auf ihren Lebensspuren nach Litauen: in das ehemalige Wilnaer Ghetto, in die Wälder um Vilnius und an die Massenerschießungsstätte in Ponar. Dabei zeigt sich, dass die Vergangenheit nicht vergangen ist. Seit rund zehn Jahren gebe es undurchsichtige Manöver des litauischen Staates, die auf eine Rufschädigung der früheren sowjetischen Partisanen zielen, sowie publizistische Angriffe aus rechtsnationalen Kreisen gegen Frau Brancowskaja. „Liza ruft!“ ist ein politischer Dokumentarfilm über den Holocaust, den jüdischen Widerstand und den aktuellen Stand der Erinnerungspolitik in Litauen. Im Gespräch mit Fanja Brancowskaja, ihren Angehörigen und Weggefährten zeichnet der Film das lebendige Bild einer beeindruckenden Frau, die beides ist: ein Opfer fortwährender Verfolgung ebenso wie eine streitbare Akteurin im Kampf um Aufklärung.
Im Anschluss an die Filmvorführung diskutieren die Jiddistin Dr. Evita Wiecki von der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Filmemacher und Historiker Christian Carlsen und der Historiker Professor Dr. Frank Bajohr vom Institut für Zeitgeschichte München – Berlin.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, dem Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte München und dem Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur der LMU München statt. Der Eintritt ist frei.