Der Umweltausschuss des Stadtrates hat einstimmig die Weiterentwicklung des Förderprogrammes Energieeinsparung (FES) beschlossen. Zu den Zielen gehören unter anderem die stärkere Fokussierung auf Sanierungen von Bestandsgebäuden, die Förderung des Ausbaus der Photovoltaik sowie insgesamt niederschwelligere Förderangebote und die Erleichterung bei der Beantragung von Fördermitteln. Dies soll die Anzahl der Sanierungsmaßnahmen noch einmal deutlich erhöhen.
„Wir haben uns in der Landeshauptstadt ambitionierte Klimaschutzziele gesetzt: Bis 2050 wollen wir in München klimaneutral sein“, so Umweltreferentin Stephanie Jacobs. „Die Stadt allein kann das allerdings nicht schaffen. Wir alle sind gefordert, aktiv mitzuwirken und unseren Beitrag zu leisten. Mit unserem neuen FES wollen wir niederschwelliger und einfacher energetische Sanierungen in München anstoßen und fördern“.
Ein hohes Einsparpotential hat das Referat Gesundheit und Umwelt im End-Energieverbrauch von Gebäuden ausgemacht.
„Nicht nur beim Neubau, sondern besonders bei Bestandsimmobilien haben wir noch viel Luft nach oben, um Energie und CO2 einzusparen“, so Umweltreferentin Jacobs. „Beides liegt größtenteils außerhalb unseres direkten Einflussbereichs als Stadt. Hier haben wir nun attraktive Anreize für Sanierungsmaßnahmen für Unternehmen und vor allem für die Bürgerschaft gesetzt“.
Die erforderliche Erhöhung der Sanierungsrate soll mit attraktiven Förderangeboten und verbesserten Förderkonditionen erreicht werden. Dazu wird der „Münchner Sanierungsstandard“ eingeführt, mit dem Maßnahmen an Wohngebäuden im Bestand niederschwellig und je nach Energieeffizienz mit gestaffelten Fördersätzen unterstützt werden. Ziel ist es dabei, insbesondere die Sanierung von Einfamilienhäusern und Wohnanlagen zu forcieren. Um den Einstieg in die Thematik zu erleichtern, werden nun auch Beratungsleistungen gefördert. Eine weitere wichtige Weiterentwicklung ist die Einführung von Fördermaßnahmen aus dem Bereich Solarenergie/ Photovoltaik, um einen Anreiz für den zur Erreichung der Klimaneutralität notwendigen Zubau an Leistung aus erneuerbaren Energiequellen in München zu setzen.
Um Antragstellerinnen und Antragsteller auch persönlich informieren zu können, wird die Anfang 2017 eingeführte FES-Sprechstunde fortgeführt. Außerdem wird es ab 2019 möglich sein, die Antragsstellung auch direkt online bei FES (https://bit.ly/2mQ1EW1) durchzuführen.
Erfolgsbilanz des Programms
Mit den seit Programmbeginn zur Förderung beantragten und teilweise bereits fertiggestellten Maßnahmen wird nach Datenstand vom März 2018 rechnerisch eine Endenergieeinsparung von jährlich rund 232.800 Megawattstunden und eine CO2-Einsparung von jährlich rund 90.100 Tonnen erzielt.
Zur Veranschaulichung dieser Zahlen können die Forschungsergebnisse des Max-Planck-Instituts dienen: Die CO2-Einsparung des FES verhindert jährlich das Abschmelzen von rund 270.300 Quadratmetern Packeis in der Arktis, die die Freisetzung dieser Menge an CO2 im Umkehrschluss sonst bewirkt hätte. Diese Fläche entspricht zirka 38 Fußballfeldern pro Jahr. Vom Programmstart im Jahr 1989 bis Ende 2017 wurden 18.669 Maßnahmen mit einem Fördervolumen von rund 111 Millionen Euro gefördert. Für das Förderprogramm stehen derzeit jährlich 14,5 Millionen Euro zur Verfügung.