NS-Dokumentationszentrum: Rundgang und Filmabend Archiv
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Rathaus Umschau 187 / 2018, veröffentlicht am 01.10.2018
Das NS-Dokumentationszentrum, Max-Mannheimer-Platz 1, lädt zu folgenden Veranstaltungen ein:
- Am Dienstag, 2. Oktober, 17.30 Uhr, findet ein Rundgang durch die aktuelle Wechselausstellung „Die Verfolgung der Zeugen Jehovas in München 1933–1945“ statt, die noch bis 6. Januar 2019 zu sehen ist. Die Zeugen Jehovas wurden in der NS-Zeit wegen ihres Glaubens unterdrückt und verfolgt. Das NS-Dokumentationszentrum München dokumentiert mit der Wechselausstellung und einer begleitenden Publikation erstmals die Geschichte der Verfolgung der Zeugen Jehovas in München. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 wurde die Glaubens- gemeinschaft verboten.
Die Teilnahme am Rundgang ist im Eintritt inbegriffen; die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Eine Anmeldung ist per E-Mail an veranstaltungen. nsdoku@muenchen.de möglich.
- Am Donnerstag 4. Oktober, 19 Uhr, läuft in Gedenken an die Opfer eines der größten Massaker des Zweiten Weltkriegs das deutsch-weißrussische Drama „Babij Jar – Das vergessene Verbrechen“. Das Drehbuch schrieb der deutsche Filmproduzent Artur Brauner, der am 1. August seinen 100. Geburtstag feierte.
Babyn Jar ist eine Schlucht unweit der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Am 29. und 30. September 1941 wurden an diesem Ort im Zuge des Eroberungs- und Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion mehr als 30.000 jüdische Männer, Frauen und Kinder von der SS und der Wehrmacht ermordet. Das Grauen dauerte zwei Tage und zählt zu den größten Massenerschießungen des Zweiten Weltkriegs, ist aber nur wenigen bekannt.
Artur Brauner, der selbst mehrere Familienmitglieder im Holocaust verlor, rekonstruiert das Massaker in seinem Film unter Regie von Jeff Kanew mit noch vorhandenem Dokumentarmaterial und macht so das Ausmaß des Verbrechens quälend greifbar.
Bei einem anschließenden Podiumsgespräch diskutieren der Historiker Professor Dr. Dieter Pohl und der ukrainische Konsul Dmytro Shevchenko über Holocaust und Erinnerung in der Ukraine. Moderation: Professorin Dr. Mirjam Zadoff vom NS-Dokumentationszentrum.