Medienbildung an Schulen und Kitas wird aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung des täglichen Lebens immer wichtiger. Neben Rechnen, Schreiben und Lesen betrachten Pädagoginnen und Pädagogen die Medienkompetenz inzwischen als vierte Kulturtechnik. Die Landeshauptstadt München startet deshalb eine Digital-Offensive in ihren Bildungseinrichtungen. Der Bildungsausschuss des Stadtrats hat jetzt dafür mehrere wegweisende Beschlüsse gefasst. Diese bilden die Grundlage für die digitale Transformation der Münchner Bildungseinrichtungen, welche gemäß dem jetzt beschlossenen Zielszenario in den nächsten Jahren umgesetzt werden soll. Digitale Lehr- und Lernmittel wie Whiteboards oder Tablets sollen dann so selbstverständlich in den Schulalltag integriert sein wie heute Bücher und Tafeln.
Die Digital-Offensive ist ganzheitlich angelegt, Technik und Pädagogik werden parallel entwickelt. So soll die IT-Infrastruktur an allen allgemeinbildenden und beruflichen Schulen sowie Kitas ausgebaut werden. Gleichzeitig werden medienpädagogische Konzepte erarbeitet und in den Bildungseinrichtungen verankert. Die Pädagoginnen und Pädagogen sollen im Bereich Medienbildung qualifiziert und regelmäßig weitergebildet werden. Ziel des Bildungsreferats ist, eine Medienbildung zu etablieren, die medienkompetente und medienmündige Kinder und Jugendliche hervorbringt.
In einem ersten Schritt hat der Bildungsausschuss nun drei Millionen Euro bereitgestellt, um in einem Pilotprojekt im Jahr 2019 zehn Münchner Bildungseinrichtungen mit W-LAN im pädagogischen Bereich auszustatten. Die daraus gewonnenen Erfahrungen sollen in den Folgejahren beim flächendeckenden Ausbau der für die Medienbildung erforderlichen IT-Infrastruktur in den Schulen und Kitas dienen. Für den Zeitraum 2019 bis 2022 hat der Bildungsausschuss weitere acht Millionen Euro zur Umsetzung der Digital-Offensive an den allgemeinbildenden Schulen zur Verfügung gestellt. Unter anderem sollen damit Whiteboards, Laptops und Tablets angeschafft werden. Der Bildungsausschuss hat außerdem beschlossen, in den kommenden drei Jahren 2,6 Millionen Euro für die Finanzierung der Medienpädagogik in den städtischen Kindertageseinrichtungen bereitzustellen. Stadtschulrätin Beatrix Zurek: „Medienkompetenz entscheidet heute in hohem Maße darüber, welche Entwicklungschancen Kinder und Jugendliche haben. Ich bin deshalb froh, dass der Bildungsausschuss grünes Licht gegeben hat für eine Digital-Offensive an unseren Schulen und Kitas.“