Am Donnerstag, 1. Februar, 19 Uhr, findet im NS-Dokumentationszentrum München, Brienner Straße 34, das Konzert „Expeditionen des Orchester Jakobsplatz München: Józef Koffler“ statt.
Max Ettinger, Roman Haubenstock-Ramati oder Józef Koffler sind selbst unter Musikkennern eher unbekannte Namen. Für diese Komponisten bedeutete der Holocaust eine Zäsur in ihrem Schaffen. In der Folge blieben ihnen ein breites Publikum und Bekanntheit trotz musikalischer Klasse häufig verwehrt.
Das Orchester Jakobsplatz München unter der Leitung von Daniel Grossmann möchte diese Komponisten neu entdecken und hat ihnen eine Konzertreihe gewidmet: die OJM-Expeditionen. Gespielt werden bisher kaum gehörte Stücke von politisch Unbeugsamen und künstlerischen Visionären. Józef Koffler, geboren 1896 in Stryj/Österreich-Ungarn, studierte von 1914 bis 1924 in Lemberg und Wien. Im Anschluss kehrte er nach Lemberg zurück, begann zu unterrichten, erhielt den Lehrstuhl für atonale Harmonelehre und Komposition und ging als Pionier der Dodekaphonie in die Musikgeschichte ein. 1941 wurde er zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn verhaftet und in das Ghetto von Wieliczka verschleppt. Dort verliert sich seine Spur. Offenbar wurde 1944 die gesamte Familie bei einer öffentlichen Exekution ermordet. Sein Leben und seine Musik stehen im Mittelpunkt des Konzertabends. Der Dirigent Daniel Grossmann liest begleitend zu den Stücken aus Dokumenten und referiert über Leben und Werk Józef Kofflers.
Karten zu 15, ermäßigt 10 Euro sind über München Ticket an der Tageskasse und über www.o-j-m.de erhältlich.