Der 18. Oktober war ein ebenso wichtiger wie guter Tag für die kommunale Gesundheits- und Umweltpolitik in München. Der gemeinsame Gesundheits- und Umweltausschuss des Stadtrates entschied in seiner Sitzung über mehr als 20 Beschlussvorlagen des Referates für Gesundheit und Umwelt (RGU).
Da das RGU ein Querschnittsreferat ist, standen auf der langen Liste der Beschlussvorlagen zahlreiche Gesundheitsthemen ebenso wie wichtige Umweltthemen. Unter anderem ging es im Bereich Gesundheit um die Stärkung und Sicherung der geburtshilflichen Versorgung, die Optimierung der haus- und kinderärztlichen Versorgung, die Verbesserung der Impfraten, die Ermittlung der Kariesprävalenz an Münchner Schulen, die Weiterentwicklung der Notfallversorgung, die Bekämpfung des Pflegekräftemangels sowie die Ausweitung der Hospiz- und Palliativversorgung. Beim Thema Umwelt setzt das Referat in 2019 schwerpunktmäßig auf den Klimaschutz sowie die Verbesserung der Münchner Luft.
Aufbau einer Hebammenvermittlung
Das RGU wird eine Hebammenvermittlung für alle Münchnerinnen aufbauen. Diese soll einen schnelleren und einfacheren Zugang zu ambulanten Hebammenleistungen ermöglichen. Darüber hinaus wird das RGU sowohl die ambulante als auch die stationäre Geburtshilfe sowie die Wochenbettbetreuung in München optimal unterstützen.
Kinderärztliche Versorgung
Ein wichtiges Ziel für 2019 ist die weitere Verbesserung der ambulanten haus- und kinderärztlichen Versorgung in der Landeshauptstadt. Obwohl München hinsichtlich der Anzahl an Kinderärztinnen und -ärzten statistisch gesehen überversorgt ist, ist die Verteilung derselben höchst unterschiedlich. Soll soll Anfang des Jahres 2019 eine Filialpraxis im Stadtteil Riem in Kooperation mit der STARTSTARK gGmbH sowie weiteren Partnern eröffnet werden.
Zahngesundheit für Kinder
Um gerade bei Kindern und Jugendlichen die Zahlgesundheit zu verbessern, wird das RGU 2019 ein Projekt starten, in dem an allen Münchner Grundschulen die Rate an bereits bestehenden Karieserkrankungen ermittelt wird.
Schließung von Impflücken
Da es vor allem bei Jugendlichen immer noch teils erhebliche Impflücken gibt, wird das RGU ein Projekt starten, mit dem die Impfquote in München noch einmal deutlich verbessert werden soll. Dazu soll 2019 in der Schwanthalerstraße 69 ein Impfkompetenzzentrum aufgebaut und eröffnet werden. In dieser Einrichtung werden alle Münchnerinnen und Münchner versorgt, die Impflücken aufweisen und nicht über die hausärztliche Versorgung abgedeckt sind.
Notfallversorgung
Der bereits bestehende „Runde Tisch Notfallversorgung“ wird zukünftig unter Federführung des RGU laufen. Bislang war diese Einrichtung bei den Städtischen Kliniken München angesiedelt mit der Aufgabe, die Situation in München zu analysieren und zu verbessern. Am Runden Tisch Notfallversorgung sitzen alle an der Notfallversorgung beteiligten Münchner Kliniken sowie weitere wichtige Akteure der Notfallversorgung in München.
Pflegekräftemangel
Um mehr Pflegefachkräfte für München und mehr Nachwuchs für die Pflegeausbildung zu gewinnen, wird das RGU eine dreijährige, speziell auf München zugeschnittene Pflegekampagne starten, mit der sowohl Pflegepersonal für München rekrutiert als auch das gesellschaftliche Bild der Pflege verbessert werden soll. Für Interessentinnen und Interessenten aus dem Ausland soll ein Pflegescout installiert werden, der hinsichtlich Arbeits- und Karrieremöglichkeiten speziell in der Landeshauptstadt München beraten kann und bei der Anerkennung ausländischer Abschlüsse helfen soll.
Hospiz- und Palliativversorgung
Schwerstkranke und sterbende Menschen haben ein Recht auf eine umfassende medizinische Betreuung und Begleitung. Die Landeshauptstadt München verfügt über eine gute Hospiz- und Palliativversorgung. Damit dies auch in Zukunft gewährleistet ist, müssen in Hinblick auf den demografischen Wandel und die stetig zunehmenden gesetzlichen Anforderungen rechtzeitig geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Das RGU wird daher 2019 eine Ausweitung der Förderung im palliativgeriatrischen Bereich vorantreiben.
Luftreinhaltung
Die Luftreinhaltung wird auch im Jahr 2019 ein bestimmendes umweltpolitisches Thema bleiben. Um die Münchner Luft auch weiterhin zu verbessern, wird das RGU auch 2019 schwerpunktmäßig die Elektromobilität fördern. Dazu sollen unter anderem bis Ende 2019 1.100 öffentliche Ladepunkte aufgebaut und damit die Nutzerakzeptanz von E-Mobilität erhöht und der Umstieg auf E-Mobilität erleichtert werden.
„Das RGU ist ein Querschnittsreferat, welches das Leben der Münchnerinnen und Münchner von der ,Wiege bis zur Bahre‘ begleitet“, sagt die Gesundheits- und Umweltreferentin Stephanie Jacobs. „Wir dürfen Mütter auf ihrem Weg bis zur Geburt ihrer Kinder unterstützen, wir kümmern uns darum, dass alle Münchner Bürgerinnen und Bürger in einer intakten Umwelt gesund aufwachsen können und wir begleiten die Menschen auf ihrem letzten Lebensweg. Die vielfältigen Betätigungsfelder des RGU spiegeln sich in den Beschlussvorlagen wider, die wir im Rahmen des Eckdatenbeschlusses in den Stadtrat einbringen. Wir sichern damit in unserer wachsenden Stadt auch künftig Umwelt- und Gesundheitsschutz sowie die dazugehörige Vorsorge auch für 2019 und darüber hinaus“.