Der rückläufige Trend des ersten Halbjahrs bestätigt sich: Trotz der im Sommer aufgrund der Ozonchemie erfahrungsgemäß höheren NO2-Werte sind die Zwischenwerte der 20 ergänzenden städtischen NO2-Messungen im dritten Quartal auf deutlich besserem Niveau geblieben. „Ich freue mich über die Bestätigung der klaren rückläufigen Tendenz der NO2-Werte unserer Stickstoffdioxidmessungen“, so Stephanie Jacobs, Referentin für Gesundheit und Umwelt. „Diese Entwicklung war angesichts des heißen Sommers in der Form nicht zu erwarten. Sollten sich die Zwischenwerte auch im vierten Quartal verfestigen, könnten die Werte am Jahresende signifikant besser ausfallen als ursprünglich berechnet. Damit würden wir sogar den gesetzlichen Jahresgrenzwert von 40 μg/m3 an vielen Stellen einhalten können. Die jetzigen Zwischenergebnisse ergeben allerdings nur eine Tendenz. Ich bin jedoch vorsichtig optimistisch. Die entscheidende Größe bei Stickstoffdioxid ist der Jahresmittelwert.“ Im Vergleich zum ersten Halbjahr stiegen die Zwischenwerte im dritten Quartal fast an allen Standorten leicht an. Der Wert von 40 μg/m3 wurde jedoch nur an fünf Standorten überschritten. Im ersten Quartal waren es noch zehn.
Vergleicht man den Mittelwert der ersten drei Quartale mit den Werten aus dem Berechnungsmodell für das Jahr 2015, so lagen die Werte an zwölf Standorten unter 40 μg/m3. Die hohen Werte an den beiden Standorten am Mittleren Ring setzen sich jedoch fort. Die Werte in den Wohngebieten liegen mit rund 20 μg/m3 erwartungsgemäß deutlich unter 40 μg/m3. Stephanie Jacobs: „Unsere Messungen schaffen Transparenz und Klarheit für die Bevölkerung. Auch wenn die Zwischenwerte im bisherigen Jahresverlauf insgesamt erfreulich rückläufig sind, so müssen wir die Belastungssituation an den hoch frequentierten Hauptverkehrsstraßen weiterhin ernst nehmen. Mit unserem Masterplan Luftreinhaltung haben wir einen Fahrplan zur Verbesserung der Luftsituation beschlossen, dessen Umsetzung die Stadtverwaltung intensiv angeht. Ich bin sehr froh, dass die Automobilindustrie nach dem ,Konzept für saubere Luft und die Sicherung der individuellen Mobilität in unseren Städten‘ der Bundesregierung ihre Verantwortung inzwischen annehmen und attraktive Umstiegsprämien und auch Hardwarenachrüstungen anbieten will. Diese Maßnahmen werden hoffentlich intensiv von den Dieselbesitzern angenommen, so dass sich die Fahrzeugflotte auf Münchens Straßen schneller erneuert und damit die Fahrzeugemissionen zurück gehen.“
Entscheidend bei der Stickstoffdioxidbelastung ist der gesetzliche Jahresmittelwert. Dieser ist bei 40 μg/m3 festgelegt. Nach einem im Auftrag des Landesamts für Umwelt erstellten Berechnungsmodell wurde der Grenzwert im Analysejahr 2015 an 24 Prozent des 511 Kilometer langen Hauptverkehrsstraßennetzes in München, also an 123 Kilometer teilweise deutlich überschritten.
Seit Jahresanfang laufen an 20 für das Stadtgebiet repräsentativen Standorten ergänzende NO2-Messungen im Auftrag des Referats für Gesundheit und Umwelt. Diese erfolgen, um ergänzend zu den fünf LÜB-Stationen des Landesamts für Umwelt ein breiteres Bild von der Stickstoffdioxidbelastung im Stadtgebiet zu erhalten.
Die Messwerte können unter www.muenchen.de/luft abgerufen werden.