Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeisterin Christine Strobl starten jetzt die Münchner Aktionswochen gegen Gewalt an Frauen, Mädchen und Jungen für ein gewaltfreies und selbstbestimmtes Leben, die bis 30. November dauern.
Gewalt gegen Frauen ist weltweit die häufigste Menschenrechtsverletzung. Auch hier in München ist Männergewalt ein virulentes Problem: Im Jahr 2017 wurden beim Polizeipräsidium München 2.917 Fälle von Partnergewalt bearbeitet. 596 richterliche Anordnungen nach dem Gewaltschutzgesetz, wie Kontaktverbot und/oder Wohnungsüberlassung, wurden vom Amtsgericht München erlassen. Die Zahl der tatsächlich begangenen Gewaltdelikte an Frauen wird jedoch um ein Vielfaches höher geschätzt, da nur ein Bruchteil der betroffenen Frauen Anzeige erstatten.
Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am Sonntag, 25. November, gibt es auch 2018 wieder ein umfangreiches und vielfältiges Programm mit 40 Veranstaltungen. Organisiert und durchgeführt wird es von einem breiten Aktionsbündnis von 44 beteiligten Organisationen, darunter Hilfsorganisationen für Frauen, Mädchen und Jungen, Frauen- und Mädchenprojekte, Netzwerke, Verbände, Gewerkschaften, Parteien sowie städtische Dienststellen, darunter die Gleichstellungsstelle für Frauen. In dem vielfältigen vierwöchigen Programm enthalten sind wichtige Informationsveranstaltungen, unter anderem folgende Präventions- und Hilfsangebote für gewaltbetroffene Frauen, Mädchen und Jungen:
-Zur zentralen Veranstaltung anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen, laden das Aktionsbündnis 2018, die Gleichstellungsstelle für Frauen der Stadt München und der Verein „Frauen helfen Frauen“ München bereits am Freitag, 16. November, 18 Uhr, ins Rathaus ein zum Thema „Digitale Gewalt gegen Frauen, Mädchen und Jungen – Was tun gegen ‚Cyber Mobbing“‚ ‚Cyber Stalking‘? Tipps für einen souveränen Umgang in der digitalen Welt“.
Digitale Gewalt hat in den letzten Jahren stark zugenommen – auch in Beziehungen und bei Trennungen. Übergriffe in sozialen Medien und im Internet erreichen die betreffende Person in privaten und geschützten Räumen. Digitale Gewalt ist somit allgegenwärtig, sich ihr zu entziehen, ist oft nahezu unmöglich. Das Veröffentlichen und Verbreiten von Drohungen, Beschimpfungen oder von privaten Bildern und Nachrichten kann im Internet sehr schnell vonstattengehen und ist nur schwer wieder rückgängig zu machen. Gegen digitale Gewalt helfen selten Appelle, sondern nur gezieltes Vorgehen. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.
- Von Freitag,16., bis Sonntag, 18. November, zeigt FILOMELE im Atelier Bienewitz, Apianstraße 1, den „NI EN MORE Pop-Up Store – Wear the fight!“, eine Ausstellung von handgefertigten Kleidern, die auf das Thema Gewalt aufmerksam machen. Die Ausstellungsstücke können auch gekauft werden. Außerdem veranstaltet Donna mobile Frauencafes zum Thema in sechs verschiedenen Sprachen.
- Darüber hinaus gibt es Selbstverteidigungskurse für Mädchen und Frauen, Fortbildungen, Informationen zum strafrechtlichen Verfahren und auch Vorträge zu aktuellen Themen:
- zum Beispiel am Mittwoch, 21. November, 18 Uhr, im EineWeltHaus, Schwanthalerstraße 80, mit Professorin Dr. Gail Dines, zum Thema „Pornographie brutalisiert die Gesellschaft“ und am Freitag, 23. November, 10 Uhr, im Familiengericht, Pacellistraße 5, zum Thema „Europaratskonvention zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Häusliche Gewalt und die Konsequenzen für die familiengerichtliche Praxis“.
- Am Sonntag, 25. November, findet von 14 bis 17 Uhr eine Demonstration von der Münchner Freiheit zum Odeonsplatz statt.
Das Veranstaltungsprogramm der Münchner Aktionswochen gegen Gewalt an Frauen, Mädchen und Jungen 2018 kann kostenlos abgeholt werden bei der Gleichstellungsstelle für Frauen im Rathaus, Zimmer 114, in der Stadtinformation im Rathaus, bei KOFRA, Baaderstraße 30, oder bei den einzelnen Veranstaltern und beteiligten Einrichtungen und Organisationen. Weitere Informationen unter www.muenchen.de/frauengleichstellung sowie unter www.aktiv-gegen-maennergewalt.de.
Achtung Redaktionen: Ansprechpartnerinnen für das Aktionsbündnis 2018 sind: Sibylle Stotz von „Frauen helfen Frauen e.V. Frauenhaus München“, Telefon 64 51 69, per E-Mail an sibylle.stotz@web.de sowie Zara Pfeiffer von der Gleichstellungsstelle für Frauen, Landeshauptstadt München, Telefon 233-9 24 67, per E-Mail an gst@muenchen.de.