Der Umweltausschuss des Stadtrats hat jetzt dem Vorschlag der Referentin für Gesundheit und Umwelt, Stephanie Jacobs, zugestimmt, das bestehende Stickstoffdioxid (NO2)-Messnetz um 20 zusätzliche Standorte ab 1. Januar 2019 auszuweiten. Diese Verdoppelung des seit Anfang 2018 bestehenden Messnetzes auf 40 NO2-Messstellen ist aufgrund einer Kooperation mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) möglich, der die zusätzlichen Standorte aus einem fachlichen Eigeninteresse betreiben wird.
Umweltreferentin Jacobs: „Angesichts der laufenden Diskussion um die Luftwerte in unserer Stadt ist mir Transparenz besonders wichtig. Daher freue ich mich sehr, dass wir unsere seit Anfang des Jahres laufenden NO2-Messungen ab nächstem Jahr ausweiten können. Damit erhalten wir ein noch genaueres, flächendeckenderes Bild von der tatsächlichen und nicht nur von der berechneten Luftsituation in unserer Stadt. Wie sehr sich unter anderem Software-Updates, die Erneuerung der Fahrzeugflotten, Hardware-Nachrüstungen, die Ausbreitung der Elektromobilität und die vielen Maßnahmen unseres Masterplans Luftreinhaltung auf die Luftsituation in München auswirken, können wir damit zukünftig noch genauer feststellen.“
In einem nächsten Schritt werden die 20 neuen Standorte zusammen mit dem DWD nach fachlichen Kriterien und den gesetzlichen Vorgaben ausgesucht. Ziel ist es dabei unter anderem, in allen Münchner Stadtbezirken Messungen durchzuführen.
Das RGU wird wie bisher die Ergebnisse aller künftig zirka 40 Messstandorte quartalsweise unter www.muenchen.de/messergebnisse veröffentlichen.
Für die lufthygienische Überwachung betreibt das Landesamt für Umwelt (LfU) für den Freistaat Bayern in München fünf Luftüberwachungsstationen (LÜB-Standorte) an den Standorten Landshuter Allee, Stachus, Johanneskirchen, Lothstraße und Allach. Auf Basis dieser Messungen hatte die Regierung von Oberbayern 2017 ein Berechnungsmodell für den Analysefall 2015 veröffentlicht, nach dem an 123 des 511 Kilometer langen Hauptverkehrsnetzes in München der NO2-Jahresgrenzwert überschritten wird. Um ein genaueres Bild von der tatsächlichen Luftsituation zu erhalten, hat die Landeshauptstadt im Juli 2017 beschlossen, auf freiwilliger Basis ab 1. Januar 2018 an 20 Standorten orientierende NO2-Messungen als Ergänzung zu den fünf LÜB-Stationen zu beauftragen. Die ergänzenden Luftschadstoffmessungen ermitteln nach den gesetzlichen Vorgaben den Jah- resmittelwert für Stickstoffdioxid (NO2) nach der Passivsammlermethode. Der NO2-Stundengrenzwert wird in München eingehalten; kritische Größe ist der NO2-Jahresmittelwert in Höhe von 40 µg/m.