Rechtsextremismus-Bekämpfung – jetzt Aufgabe der Münchner Stadtbibliotheken?
Anfrage Stadtrat Karl Richter (BIA) vom 29.12.2017
Antwort Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers:
In Ihrer Anfrage vom 29.12.2017 führen Sie Folgendes aus:
„Vor einigen Wochen verschickte die Geschäftsleitung der Münchner Stadtbibliothek eine Rundmail an alle Mitarbeiter/innen der Stadtteilbibliotheken und lud darin für den 12. Dezember, 9.30 Uhr bis 17 Uhr, zu einem ‚Argu- mentationstraining: Entschieden auftreten gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit‘ ein. Die Rundmail weist ausdrücklich darauf hin, daß es die ‚Referentin für Interkulturelle Bibliotheksarbeit‘ (Name bekannt) möglich gemacht habe, daß die Kolleginnen und Kollegen ‚eine weitere Fortbildung zum Thema Rassismus nutzen können‘. In der Kurzbeschreibung zu der Veranstaltung heißt es wörtlich u.a.: ‚Ausgehend von den Erfahrungen der Teilnehmenden werden Handlungsmöglichkeiten diskutiert und im Rollenspiel erprobt.‘ Als Referenten werden zwei Mitarbeiter der sogenannten ‚Fachstelle für Demokratie‘ (vormals: ‚Fachstelle gegen Rechtsextremismus‘) namentlich aufgeführt. – Es stellen sich Fragen.“
Ihre Anfrage vom 29.12.2017 beantworte ich wie folgt:
Frage 1:
Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Münchner Bibliotheken nahmen an der genannten „Fortbildungs“-Maßnahme am 12.12. teil?
Antwort:
17.
Frage 2:
Wie viele solcher „Fortbildungs“-Maßnahmen zum Thema „Rassismus“/ „Fremdenfeindlichkeit“ führte die Münchner Stadtbibliothek in den letzten drei Jahren durch (bitte für jedes Jahr einzeln angeben!)? Mit jeweils wie vielen Teilnehmern?
Antwort:
2015: 0
2016: 0
2017: 3 mit 15, 17, 17 Teilnehmerinnen und Teilnehmern
Frage 3:
[italic]Wie viele vergleichbare Fortbildungsmaßnahmen führte die Münchner Stadtbibliothek im gleichen Zeitraum zum Thema
a) Linksextremismus,
b) Religiös motivierter/islamistischer Extremismus durch (bitte für jedes Jahr einzeln aufführen!)?
Mit jeweils wie vielen Teilnehmern? Wenn nicht, warum nicht?[/italic]
Antwort:
0
Die Münchner Stadtbibliothek führt grundsätzlich keine Fortbildungsveranstaltungen zu „Extremismus“ durch. Bei den o.g. Fortbildungsveranstaltungen ging es nicht um „Extremismus“-Bekämpfung, sondern um Fortbildungen zum Thema Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.
Frage 4:
Welche in der Kurzbeschreibung geltend gemachten „Erfahrungen der Teilnehmenden“ legten bzw. legen für die Geschäftsleitung der Münchner Stadtbibliothek die Durchführung von „Fortbildungs“-Maßnahmen zum Thema „Rassismus“/„Fremdenfeindlichkeit“ nahe? Wie viele solcher „Erfahrungen“ konnte die Geschäftsleitung der Stadtbibliothek für den Zeitraum der letzten drei Jahre ggf. wo dokumentieren und transparent machen?
Antwort:
Es wurden u. a. wiederholt Flugblätter und andere Schriften rassistischen Inhalts in den Bibliotheken ausgelegt. Vereinzelt haben sich Kundinnen und Kunden in rassistischer Weise geringschätzig über andere Kundinnen und Kunden bzw. Bibliotheksmitarbeitende aus anderen Kulturkreisen geäußert.