Am Montag, 19. März, 19 Uhr, hält der Historiker Professor Dr. Andreas Wirsching, Direktor des Instituts für Zeitgeschichte München – Berlin, im Auditorium des NS-Dokumentationszentrums München, Max-Mannheimer-Platz 1, im Begleitprogramm zur Sonderausstellung
„Nie wieder. Schon wieder. Immer noch. Rechtsextremismus in Deutschland seit 1945“ den Vortrag „Gefährdung und Selbstgefährdung der Demokratie. Können wir aus der Geschichte lernen?“.
Anfang der 1990er-Jahre schien es für einen kurzen Augenblick so, als ob in der Bundesrepublik Deutschland eine organische Verbindung von Freiheit und Frieden, Demokratie und Wohlstand erzielt worden sei. Seitdem aber haben sich überall in den westlichen Demokratien neue und alte Formen nationalistischen, auch antidemokratischen Denkens verbreitet. Nicht zuletzt die Bundestagswahl 2017 hat gezeigt, dass die Zeiten des übersichtlichen, Stabilität verbürgenden Parteiensystems der alten Bundesrepublik definitiv vorüber sind. Der Übergang zu einer neuen Form des polarisierten Mehrparteiensystems, die Tendenz zur Massenmobilisierung an den politischen Rändern und die mediale Verbreitung von verschwörungstheoretisch aufgeladenem Hass und abstruser „Fake News“ lassen die Sorge vor einem Scheitern der Demokratie und das Bedürfnis nach historischem Orientierungswissen wachsen.
Diesen Entwicklungen geht der Vortrag nach und fragt, welche Lehren aus der Erinnerung an die Weimarer Republik, die ihre Freiheit verspielte mit all den entsetzlichen Folgen, für die Gefährdung und Selbstgefährdung der Demokratie gezogen werden können. Der Eintritt ist frei.