Das Planungsreferat hat heute dem Stadtrat den Tätigkeitsbericht zur Archäologischen Kartierung der Münchner Altstadt und den Arbeitsbericht „Archäologie München“ 2014-2016 zur Bekanntgabe vorgelegt.
Um Verzögerungen bei innerstädtischen Baumaßnahmen durch überraschend auftretende archäologische Funde zu vermeiden, hat das Referat für Stadtplanung und Bauordnung als Serviceleistung für die Planenden und Bauherrschaften die Erstellung einer archäologischen Kartierung der Münchner Altstadt veranlasst. Gleichzeitig ergeben sich hierdurch auch wertvolle Erkenntnisse zur Stadtgeschichte. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege hat am 20. Februar bei einem öffentlichen Vortrag ausgeführt, dass diese Serviceleistung bundesweit wohl einmalig ist.
Nachdem in den vergangenen Jahrzehnten bei Bodeneingriffen nur in seltenen Einzelfällen archäologische Untersuchungen vorgenommen worden waren, die unterirdisch-konservierte Stadtgeschichte größtenteils unerkannt vernichtet wurde, hat die regelmäßige Untersuchung der noch verbliebenen fundträchtigen Bereiche in den letzten Jahren zu einer Vielzahl neuer stadtgeschichtlich interessanter Funde, Befunde und damit zu neuen Erkenntnissen zur Bau-, Siedlungs- und Alltagsgeschichte unserer Stadt geführt.
Der Bearbeitungsstand des archäologischen Stadtkatasters 2016 umfasste Gebiete des Angerviertels, Bereiche des St.-Jakobs-Platzes, des Sebastiansplatzes, des Rosentals sowie die mittelalterliche Stadterweiterung des Kreuzviertels.
Neben diesen Untersuchungen befasst sich das Forschungsprojekt „Archäologie München“ seit 2014 mit dem Erschließen und wissenschaftlichen Bearbeiten von Funden und Befunden, überwiegend aus dem Bereich des Marienhofs. Die Vermittlung der Ergebnisse an die Öffentlichkeit ist ebenfalls Aufgabe des Projekts.